Weihnachtsbrief von Wim und Marianne – Leseprobe

Wir veröffentlichen hier den Weihnachtsbrief 2025 von Wim und Marianne. Sie sind bekannt aus raum&zeit und langjährige Autoren, die den wunderbaren, heiligen Schmuck von Akaija & Art herstellen.

Von Wim & Marianne

Two Roads in einer russischen Kathedrale

Wieso scheint es jetzt so, als würden die Jahre immer kürzer? Hab ich nicht gestern erst den vorherigen Brief geschrieben? Alter… das muss es sein! Ich ertappe mich immer öfter dabei, dass ich mich selbst als ein „Reisender“ betrachte.

Wenn du im Urlaub in einem anderen Land bist, weißt du, dass deren Sprache, Politik, Klima, usw. für dich nur eine vorübergehende Begleiterscheinung sind, denn in ein paar Tagen oder Wochen bist du wieder auf dem Weg nach Hause.

Berührt es dich tatsächlich, was dort alles passiert? Denn du kommt von woanders, von weit her. Dieses Gefühl meine ich. Jetzt wohne ich schon viele Jahre in den Niederlanden, doch ich bleibe hier nicht ewig. Woher kam ich auch schon hierher? Keine Ahnung… mein Gedächtnis lässt mich gerade in Stich.

Wohin gehe ich später, vielleicht erst in Jahrzehnten, zurück? Nach Hause? Wo ist das? Eines Tages im Jahr 2001 wurde ich auf heftige Weise an eine Zeit erinnert, die weit vor meiner Geburt im Jahr 1960 lag.

Das war, als Linda sehr krank war. Vermutlich durch die Schmerzen ausgelöst, begann sie manchmal einfach in einer anderen Sprache zu sprechen und manchmal sang sie sogar in dieser etwas russisch klingenden Sprache. Manchmal rief sie sehr laut einige Worte, die immer dieselben waren: „Nasja bei Uzbekiya!“

Ihre Eltern fragten ein Medium, ob sie etwas darüber empfing, und so geschah es, dass eines Tages plötzlich ein Brief von diesem Medium zugestellt wurde. Linda öffnete den Umschlag, las, was darin stand, und begann dann laut zu mir zu rufen. „Siehst du! Ich habe es mir nicht ausgedacht! Komm, komm!! Du musst dabei sein! Es wird mir alles gezeigt.“

Ich setzte mich dazu und las den Zettel, der mit „1532 – Russland – ein früheres Leben“ begann. Und mir kamen die Tränen. „Mein Name war Nasja!“ „Aber mein wirklicher Name war Natascha.“ Es geschah dann in uns beiden sehr viel, denn in diesem Leben waren wir Partner gewesen, Igor und Nasja. Diese Erinnerung, dieses Wissen kam plötzlich mit so einer Kraft hoch, dass wir beide davon überwältigt wurden.

XXC – Kathedrale Christi des Erlösers

Russland

Für dieses Foto auf der Neujahrskarte für 2026 haben wir bewusst eine ganz besondere Kathedrale im Herzen Moskaus gewählt, in dem Wissen, dass viele Menschen Fragen dazu haben werden. Wir merken, dass „über Russland sprechen“ ein sehr sensibles Thema ist. Doch das tun wir ganz neutral. Lasst mich das erklären…
Was du siehst, ist die Kathedrale, die oft kurz als die ХХС bezeichnet wird, die Храма Христа Спасителя (phonetisch: Chrama Christa Spasítelja). Die Kathedrale Christi des Erlösers.

Das klingt ziemlich religiös, und das sind wir nicht. Auch der übermäßige Reichtum dieser orthodoxen Kathedrale scheint ziemlich übertrieben. Doch es gibt etwas Besonderes an dieser Kathedrale, und darüber möchte ich erzählen.

Der Bau wurde beschlossen, direkt nachdem die Armee Napoleons – die Russland erobern wollte – besiegt war und das Land verlassen hatte. Das war 1812. Es dauerte jedoch bis 1883, als der Bau fertiggestellt und die Kathedrale eingeweiht wurde. Dann kam die Russische Revolution, und eine der neuen Regeln war, dass die Religion verboten wurde.

Wenn es etwas gibt, das man den Menschen nicht nehmen soll, dann ist es ihre Verbindung mit der Geistigen Welt. Ob man sich nun mit Gott, dem Himmel, dem Jenseits oder, wie ich manchmal schreibe, mit „Oben“ verbindet, durch eine Religion in einer Kirche, wie es in Europa ganz normal ist, oder zum Beispiel durch das Anrufen des Großen Geistes in der Natur, wie es die „Indianer“ noch immer tun, spielt keine Rolle. Es geht um jene unsichtbare Dimension, aus der wir kamen, bevor wir geboren wurden, und zu der wir gehen, wenn unser Körper unsere Seele nicht mehr beherbergen kann. Diese Verbindung ist heilig! Niemand darf sie antasten!

Aber Stalin kam an die Macht, und er mochte diese Kathedrale nicht und ließ sie abreißen. Das geschah 1931. Doch kurz bevor das geschah, verschwanden plötzlich alle wichtigen Artefakte aus der Kirche, und niemand wusste, wo sie geblieben waren.

An der Stelle, wo diese Kathedrale gestanden hatte, sollte ein pompöses Lenin-Denkmal von über 400 Metern Höhe errichtet werden, das höchste Bauwerk der Erde zu dieser Zeit. Als man entdeckte, dass der Boden direkt neben der Wolga ein solches Monument nicht tragen konnte, wurde stattdessen ein Schwimmbad gebaut.

Russland durchlebte dunkle Zeiten. Hitler fiel in Russland ein, doch auch Hitlers Armee wurde besiegt. Unter dem Kommunismus lebten die Menschen in Angst und Schrecken vor der Regierung, aber auch voreinander, denn jeder konnte dich verraten. Wem konnte man noch vertrauen?

Jahre später wurde Gorbatschow Präsident, und es begann Hoffnung aufzukeimen. Die Regeln wurden milder, und das Volk begann, Hoffnung für die Zukunft zu hegen. Und dann, unter Jelzin, konnte der Wunsch des Volkes, diese Kathedrale wieder aufzubauen, nicht länger ignoriert werden.

Die ursprünglichen Baupläne wurden hervorgeholt, und 1990 begann der Wiederaufbau genau dergleichen Kathedrale. 1994 war der Bau abgeschlossen. Doch der Wiederaufbau der Kathedrale verlief parallel zur Wiederbelebung der Religion in Russland. Europa durchlebte im Mittelalter etwas Ähnliches. Das war die Renaissance… die Zeit der Aufklärung.

Besonders war, dass alle Artefakte plötzlich wieder auftauchten. Man hatte sie bis zum richtigen Moment verborgen gehalten… dem jetzigen Moment. Diese Kathedrale steht für die Kraft des Volkes, des Menschen, die niemand nehmen kann. Unterdrücken kann man sie, doch niemals nehmen!

Diese Kathedrale ist mehr als eine Kirche; sie ist ein heiliges Symbol der Hoffnung, verbindet Menschen miteinander und symbolisiert die Verbindung mit dem Himmel. Sind wir nicht alle Söhne und Töchter des Himmels?

Schließlich haben wir vom Himmel das Symbol „Akaija“ erhalten, eine Botschaft, die uns sagt: Wir sind alle eins. Doch es gibt noch ein weiteres Symbol, das uns der Himmel geschenkt hat…

2014 haben wir diese Kathedrale im Herzen Moskaus besucht und 2015 kam ich mit unserer Freundin Stepanida noch einmal dorthin. Wie ich schon schrieb, sind wir nicht religiös, doch wir fühlen uns besonders stark mit jener unsichtbaren göttlichen Dimension verbunden.

Als wir die Kathedrale betraten, war es für unsere Augen fasst zuviel. Zunächst sahen wir den Überfluss, und den mögen wir nicht, denn er illustriert einmal mehr die enorme Diskrepanz zwischen dem Reichtum der „Kirche“ und der Armut des „Volkes“, wie man sie in vielen religiösen Gebäuden weltweit sieht.

Doch uns fiel etwas auf, das mit einem anderen Symbol zu tun hat, das ich geschaffen habe: die Two Roads.

 

die Two Roads – Faith, Glaube

Ich machte die erste Version der Two Roads im Jahr 2004 und nannte dieses Kunstwerk Faith, Glaube. Denn es ist ein gleichschenkliges Kreuz in einem runden Ring, betrachtet aus einem Winkel, wie man über seine Kaffeetasse schaut.

Die Kaffeetasse ist von oben rund, doch man sieht fast nie ein Foto von der runden Oberseite einer Tasse, Untertasse oder eines Tellers, weil das nicht so erkennbar ist. Schräg von vorne sieht man sofort, worum es geht, doch auf dem Foto sieht man dann eine ovale Form.

Als ich dachte, fertig zu sein, hatte ich das Gefühl, dass noch etwas fehtle. Ich hängte einen roten Stein davor, gefasst in ein Akaija-Symbol. Doch den Namen „Akaija“ bekamen wir erst später, 2005. Damals hatten wir nur die Form.

Ich nannte es Faith, weil es eine Verschmelzung aller denkbaren Religionen (Kreuze) der Welt ist, also aller Wege, auf denen Menschen sich mit „Oben“ verbinden. Das christliche Kreuz mit einem längeren Schenkel, das Malteserkreuz, das keltische Kreuz mit einem Ring darum. Sogar der Heilige Gral ist in der Schalenform wiederzuerkennen.

2011 kamen wir mit Eliza in Nordirland in Kontakt, und sie erzählte mir von einem heiligen Mann der Lakota, Black Elk. Er hatte eine Vision gehabt, als er als Kind 12 Tage im Koma lag.

Ihm wurde von den „Geistern“ das Konzept der Two Roads gezeigt.
Es sind zwei Wege, sagte er. Von unten nach oben siehst du „the Good Red Road of Spirit“. Das ist der Weg zum Licht. Quer dazu, horizontal, ist „the Dark and Fearful Road“, der dunkle und gefährliche Weg. In der Mitte, wo beide Wege sich treffen, ist der heiliger Ort, der Ort des Red Stone of Power… dein Herzensort.

Wenn du nur sicher auf dem guten roten Weg bleibst, wirst du in der Ferne das Licht sehen, doch egal wie schnell du läufst, du kommst keinen Schritt näher. Wenn du den dunklen, gefährlichen Weg gehst, kannst du fallen, dich verletzen, und das will niemand. Doch du kannst ihn sicher gehen, wenn du immer mit deinem Herzen verbunden bleibst. Das vergessen die Menschen oft. Auch wir, muss ich hinzufügen :-), immer wieder.

Doch nach jdem Sturz kannst du wieder aufstehen, oder? Wenn du dann den Mut hast zu sehen, worüber du gefallen bist, und auch deine eigene Rolle darin anerkennst – das wird Schattenarbeit genannt – dann wächst dein Bewusstsein. So kommst du weiter auf dem guten roten Herzensweg zum Licht.

Dieses Konzept wurde Black Elk in Form eines anderen Kreuzes erklärt, an das ich bis dahin überhaupt nicht gedacht hatte: das Indianische Medizinrad. Ich hatte es nur aus einer anderen Perspektive gemacht, doch schon mit jenem roten Stein im Herzen!

Schau dir jetzt noch einmal genau das Foto vom Inneren der Kathedrale an. Wie viele Two Roads-Kreuze zählst du? Ich komme sicher auf 30, doch wenn du durch die Kirche gehen möchtest, sind es viele hundert, manchmal sehr klar und einfach, manchmal sehr ausgearbeitet, komplett mit einem Stein in der Mitte.

Deckengewölbe der Kathedrale – Siehst du die Two-Roads-Kreuze?

Ich stelle mir öfter die Frage: Angenommen, ich wäre in Japan geboren? Was wäre dann meine Religion? Oder angenommen, ich wäre in Indien geboren? Wäre ich dann jetzt Hindu? Oder angenommen, ich wäre bei streng religiösen Eltern irgendwo im Bible Belt der USA geboren? Nun, meine Eltern waren nicht streng religiös, also konnte ich mich relativ leicht lösen, alles erforschen und schließlich beschloss ich, zu nichts gehören zu wollen, sondern meinen eigenen Weg zu wählen. Sich mit dem „Oben“ zu verbinden (in aller Achtung) kann man überall und jederzeit, diese Herzensverbindung ist heilig!

Aber jetzt eine schwierigere Frage. Angenommen, du bist in Russland geboren und aufgewachsen… auf welcher Seite stehst du dann in diesem schrecklichen Krieg? Oder angenommen, du wärst in Israel bei sehr religiösen Eltern geboren? Wen unterstützt du dann? Oder angenommen, du wärst bei Eltern im Gazastreifen geboren? Auf welcher Seite stehst du?
Oder… lass mich noch einen Schritt weiter gehen: Angenommen, du wärst auf einem anderen Planeten geboren und schwebst in einer fliegenden Untertasse über der Erde, in dem Wissen, dass du nur ein… „Reisender“ :-) bist, der die Erde besucht? Auf welcher Seite stehst du dann? Links? Rechts?

Wo befindet sich dein Herz?

Und aus deinem tiefsten Herzen heraus… was sind deine Wünsche für 2026?

Nun, unser Wunsch steht auf der Karte.

 

Von Herzen
Marianne und Wim

Autor

geboren 1960, hatte schon als Kind ein reges Interesse an der Natur und dem Kosmos. Schon immer beschäftigte ihn die Frage, was wohl die Ursache der Disharmonie zwischen Mensch und Natur sein könnte. Obwohl er als Lehrer, Kalligraph und Computer-Programmierer ausgebildet wurde, sehnte sich sein Herz danach, Bilder und Gemälde zu schaffen. Die schwere Krankheit und der Tod seiner Partnerin Linda im Jahr 2001 beflügelte seine Kreativität und führte ihn zur bildenden Kunst und zum Objektdesign. Er lebt nun als Maler und Goldschmied, fertigt Skulpturen und publiziert als Autor. Noch immer wird er aus der jenseitigen Welt durch seine ehemalige Gefährtin Linda inspiriert. Diese Inspiration gibt seinen Arbeiten eine besondere Kraft. Wim und seine jetzige Lebensgefährtin Marianne haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Botschaft „Wir sind Eins“ in die Welt zu tragen. www.akaija.com