Lugnasad: Das keltische Erntefest

Lugnasad wird am 1. August gefeiert. Es ist das erste große Erntefest im keltischen Jahreskreis. Es markiert den Übergang vom Hochsommer zur Erntezeit und ehrt den Lichtgott Lugh, der als Patron von Handwerk, Kunst und Weisheit galt.

Der Name „Lugnasad“ bedeutet so viel wie „Versammlung zu Ehren Lughs“ – in alten Zeiten wurden zu diesem Anlass große Feste, Wettkämpfe und Märkte abgehalten. Im Mittelpunkt steht die Dankbarkeit für die Fülle der Natur, besonders für das erste reife Getreide. Aus frisch geerntetem Korn wurde Brot gebacken, das als Opfergabe den Göttern dargebracht oder in Gemeinschaft geteilt wurde.

Traditionen wie das Flechten von Kornpuppen, das Entzünden von Feuer und rituelle Segnungen der Felder spiegeln die tiefe Verbundenheit mit der Erde wider. Zugleich war es eine Zeit der Reflexion: Was habe ich gesät – und was darf ich nun ernten? Spirituell lädt Lugnasad dazu ein, innezuhalten und die Früchte eigener Anstrengungen zu erkennen.

Es ist ein Fest der Fülle, der Gemeinschaft und der Erinnerung daran, dass alles seinen Zyklus hat. Lugnasad verbindet alte Erntedankrituale mit moderner Erdspiritualität – und erinnert uns daran, das Leben mit Achtsamkeit und Dankbarkeit zu feiern.

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