Ab 2026 wird die Vorhaltepauschale an Impfquoten und Zusatzleistungen geknüpft. Kritiker warnen: Ärzte verlieren Therapiefreiheit, Patienten ihre Wahlmöglichkeiten.
Die Vorhaltepauschale für deutsche Hausärzte wird ab 2026 neu geregelt – mit Anforderungen, die tief in Praxisarbeit und Freiheitsgrade eingreifen. Ziel der neuen Regeln: mehr Impfungen und mehr „Nachweisleistungen“ (z. B. Hausbesuche, Ultraschall, Diagnostik). Wer nicht mitzieht, riskiert massive finanzielle Einbußen.
Die neuen Regeln im Überblick
• Es gibt eine Grundvergütung (Vorhaltepauschale) dafür, dass Ärzte und Ärztinnen eine laufende Praxis der Bevölkerung zur Verfügung stellen.
• Ab 2026 wird diese Pauschale um 40 Prozent gekürzt, wenn weniger als zehn Schutzimpfungen pro Quartal verabreicht werden. t
• Im 4. Quartal eines Jahres muss mindestens 25 Prozent der Patienten geimpft sein, andernfalls drohen Zuschlagsverluste.
• Zuschläge gibt es nur, wenn zusätzliche Leistungen, wie zum Beispiel Hausbesuche, Ultraschall, Diagnostik etc. nachgewiesen werden
Kritikpunkte und Gefahren
Eingeschränkte Therapiefreiheit
Ärzt:innen werden gezwungen, Leistungen zu erbringen, die von Vorgaben abhängen – selbst wenn sie medizinisch (der Situation des Patienten) nicht sinnvoll sind oder abgelehnt werden.
Quoten statt Einzelfallentscheidungen
Der Fokus liegt auf Zahlen („Quote”), nicht auf individueller Situation, medizinischer Notwendigkeit oder Risiko-Nutzen-Abwägung.
Einfluss von Kassen, Politik und pharmazeutischen Interessen
Es wird befürchtet, dass statt evidenzbasierter Medizin externe Interessen (Finanzierung, Leitlinien, Wirtschaft) stärker ins Gewicht fallen.
Belohnung vs. Bestrafung
Wer „Systemleistungen” erfüllt, profitiert – wer mehr auf Prävention, Eigenverantwortung oder alternative Heilmethoden setzt, könnte finanziell benachteiligt werden.
Fazit
Diese Änderungen scheinen die Gesundheit eher zu gefährden, statt sie zu fördern, weil sie Eigeninitiative, individuelle Bedürfnisse und evidenzbasierte Abwägung schwächen.