November-Depression: Wenn das Licht fehlt

Warum Lichtmangel und Jahreszeitenwechsel auf die Psyche schlagen – Symptome erkennen, Ursachen verstehen und wirksame Strategien finden.

Was ist eine Novemberdepression?

Mit den kürzer werdenden Tagen und der sinkenden Sonnenintensität erleben viele Menschen einen spürbaren Stimmungsabfall. In der Psychologie spricht man vom „Seasonal Affective Disorder“ (SAD), einer saisonal bedingten Depression, die besonders im November ihren Anfang nimmt. Typische Anzeichen sind Antriebslosigkeit, erhöhte Müdigkeit, vermehrter Appetit – vor allem auf Süßes und Kohlenhydrate – sowie Rückzug und gedrückte Stimmung¹.

Ursachen: Lichtmangel und mehr

Neuere Untersuchungen zeigen, dass diese Form der Depression keineswegs bei allen Menschen gleich verläuft: Während einige stark unter Lichtmangel leiden, reagieren andere empfindlicher auf Faktoren wie Temperatur, Bewölkung oder Regen². Moderne Wearable-Studien bestätigen zudem, dass Veränderungen im Tagesrhythmus und ein Rückgang der körperlichen Aktivität eng mit depressiven Symptomen verbunden sind – und zwar saisonal unterschiedlich ausgeprägt³.

Hilfreiche Strategien im Alltag

Was hilft? Klassisch bewährt hat sich die Lichttherapie. Doch auch einfache Lebensstilmaßnahmen wie tägliche Bewegung im Freien, Schlafhygiene und eine ausgewogene Ernährung wirken unterstützend⁴. Kognitive Verhaltenstherapie kann zudem vorbeugend eingesetzt werden, um wiederkehrende Episoden abzumildern⁵. Frauen sind statistisch häufiger betroffen; genetische Unterschiede im circadianen Rhythmus könnten dabei eine Rolle spielen⁶.

Fazit

Die Novemberdepression ist also mehr als ein „Herbstblues“ – sie ist ein komplexes Zusammenspiel biologischer, psychologischer und sozialer Faktoren. Umso wichtiger ist es, das eigene Wohlbefinden ernst zu nehmen und rechtzeitig aktiv gegenzusteuern.

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