Der israelische Physiker Prof. Menahem Simhony schlug 1973 ein Vakuum-Konzept vor, das auf einem kubischen Elektron-Positron-Gitter basiert. Demnach ist das Vakuum ein Kristall extrem hoher Festigkeit und wir sowie die „grobe“ Materie sind die eigentlich feinstofflichen Objekte, die durch diesen Äther treiben. Ein faszinierender Ansatz, vorgestellt von Raphael Haumann.
Der Begriff „Äther“ ist in der Physik des 20. Jahrhunderts zu einem veritablen Unwort verkommen. Jeder aufrichtige Physiker weiß allerdings, dass ein materielles Medium absolut unverzichtbar ist, möchte man Licht, Fernwirkungen und Kräfte mechanistisch erklären. Schon Isaac Newton verstand die Notwendigkeit eines Äthers, welcher die Schwerkraftwirkung vermittelt. In einem Brief an Richard Bentley vom 25. Februar 1692 schrieb Newton: „Dass ein Körper auf einen anderen aus der Ferne durch ein Vakuum ohne die Vermittlung von etwas anderem einwirken könne, ist für mich eine so große Absurdität, dass ich glaube, kein Mensch, der in philosophischen Dingen über ein hinreichendes Denkvermögen verfügt, könne je in einen solchen Irrtum verfallen.“
Knapp zweihundert Jahre später wiederholte William Thompson, besser bekannt als Lord Kelvin, diese Ansicht in seinem 1889 erschienen Buch „Popular Lectures and Adresses“ mit folgenden Worten: „Bei einer Sache sind wir uns sicher, und das ist die Realität und Wesentlichkeit des lichttragenden Äthers.“ Mit anderen Worten: Man könne in der Physik ja alles anzweifeln, nicht aber die Existenz des lichttragenden Äthers. Und obwohl der Begriff heute in der Physik gemieden wird, besteht der Begriff eines Äthers doch in verhüllter Form weiter fort, beispielsweise als Nullpunktenergie, als Vakuumfluktuationen, als Dirac-See oder als Raumzeit. Wie konnte es zu einer solch verfahrenen Situation kommen?