Der geplante WHO-Pandemievertrag gefährdet unsere Meinungsfreiheit, unsere medizinische Selbstbestimmung sowie grundlegende Rechte der Nationalstaaten, erläutert Beate Bahner. Im zweiten Teil des Interviews geht sie genauer darauf ein,
was uns erwarten könnte, sollte er umgesetzt werden.
Thomas A. Hein: Kommen wir nun zum zentralen Thema Ihres Buches, dem Pandemievertrag. Wie begründet die WHO die Notwendigkeit eines solchen Vertrages und was soll dieser Vertrag beinhalten? Können Sie uns hier die wichtigsten Eckpunkte nennen?
Beate Bahner: Die WHO behauptete in einem ersten Entwurf des Pandemievertrages, dass die Internationale Gemeinschaft in Sachen Corona katastrophal versagt habe, also eine solidarische und gerechte Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie notwendig gewesen sei.
Diese Aussage ist an Zynismus kaum zu überbieten und eine regelrechte Ohrfeige für jene Länder und Menschen, die sich ja gerade aus Solidarität den Lockdowns, Ausgangssperren, Kontaktverboten, Schul- und Geschäftsschließungen, dem Maskenzwang, Testzwang, Quarantänezwang und schließlich dem Impfdruck gebeugt hatten.
Ferner wird der Pandemievertrag mit der Notwendigkeit begründet, medizinische Produkte im Pandemiefall gerecht zu verteilen, insbesondere in Entwicklungsländern, die während der Covid-19-Pandemie angeblich nicht schnell genug mit ausreichend Impfstoffen versorgt worden seien. Um besser gegen Pandemien gewappnet zu sein, sei überdies eine weltweite epidemio-
logische und genomische Dauerüberwachung sowie ein rascher und transparenter Informations- und Datenaustausch über Krankheitsausbrüche zwingend erforderlich.