Jeder hat diese Erfahrung schon gemacht, weil es zum Leben gehört: Lange Zeit läuft etwas in geordneten Bahnen, Manches wird zur Routine. Das erzeugt Verlässlichkeit, Sicherheit und Vertrauen. Dann taucht etwas Unerwartetes auf.
Dann stellt sich die Frage, was die Krise in uns bewirkt, wie wir wieder aus ihr herausfinden und was wir danach aus ihr gelernt haben? Jeder hat die Erfahrung gemacht, dass nach einer überstandenen Krise vieles oder zumindest manches nicht mehr so ist wie vorher. Das ist in vielen Graden ein Wandel im Denken, Fühlen und Handeln. Eine Krise, ob individuell oder kollektiv führt uns an eine Wegscheide oder bildlich gesprochen, an eine Rampe, die auf eine höhere Umlaufbahn unseres Bewusstseins führt. Etwas hat sich erfüllt, etwas Neues steht an, das wir aber noch nicht konkretisieren können. Daher dauert eine Krise wesentlich länger als Problem- und Konfliktlösungen und kennt Ängste, Zweifel, Zögern. Die Überwindungsenergie hilft uns, die Krise zu meistern und bedarf meistens äußerer Hilfen durch Heilmittel. Aus kulturhistorischer Sicht fasziniert mich, wie verschiedene Völker mit einer Krise umgehen.
Problemlösung im Himalaya
Ehe es zu einer Krise kommt, haben Völker des Himalaya vorbeugende Strategien entwickelt. Sauerstoffarmut ist bekanntlich das Thema in derlei Höhen. Daher sind die dort Lebenden darauf bedacht, nicht durch Stress, Probleme oder Konflikte in Atemnot zu geraten. Sie wissen, wenn daraus eine Krise entsteht, wird es schnell lebensbedrohlich. Sie reagieren schon bei ersten Zeichen des Problems mit einer Übung, die ich inzwischen schon hunderte Male auch in unseren Breiten verordnet habe: Siehe Kasten oben rechts …






