Natürliche Harze in der Heilkunde

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Wirkung, Anwendung und traditionelle Nutzung von Weihrauch, Lärchenharz & Co.

Artikelnummer: rz-256-16 Kategorien: ,

Seit Jahrtausenden nutzen Menschen die besonderen Eigenschaften von Baumharzen als Heilmittel, Schutzstoff und wertvolle Opfergabe. Von den Nadelwäldern Europas bis zu den Regenwäldern Asiens spannen Harze eine Brücke zwischen Tradition und moderner Naturheilkunde. Ihr therapeutisches Potenzial reicht von der Wundheilung bis zur Stärkung von Atemwegen und Immunsystem.

Pflanzenharze gehören zu den wertvollsten Substanzen, welche die Natur hervorbringt. Ihre vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und die intensiven Geruchsnoten faszinierten die Menschen von jeher, ihre kulturgeschichtliche Bedeutung ist daher kaum zu überschätzen. Schon früh waren Harze begehrte Handelsgüter, ja sogar Expeditionen und Feldzüge wurden eigens zur Beschaffung von Harzen unternommen. Die Verwendung natürlicher Harze durch den Menschen ist jedoch keineswegs ein historisches Phänomen, denn bis zum heutigen Tag benutzt man sie in großer Menge für verschiedene heilkundliche und technische Zwecke.

Von Tundra bis Tropenwald

Rund um den Globus gibt es zahlreiche Pflanzenarten, die Harze oder harzähnliche Stoffe hervorbringen, entweder spontan, oder nach Verletzungen ihrer Rinde. Von den subpolaren Tundren mit ihren Zwerggehölzen bis zu den Regenwäldern des Äquators, von den Macchien des Mittelmeerraumes, die auf Meereshöhe beginnen, bis hinauf an die Baumgrenze des Himalayas in über 4?000 Metern Höhe wachsen Pflanzen, welche Harze hervorbringen. Die Nomenklatur, die sich der Mensch für diese pflanzlichen Exsudate ausgedacht hat, ist recht uneinheitlich. Sie erscheinen unter verschiedenen, manchmal irreführenden Bezeichnungen: Harz, Pech, Balsam, Balsamharz, Gummiharz, Ölharz, Gummi, Terpentin oder Resina sind einige der Bezeichnungen, die sich manchmal auf ihre chemischen Eigenschaften, ein anderes Mal auf ihre Konsistenz beziehen.

Harze bei Blütenpflanzen

Neben der großen Gruppe der Nadelgehölze (Koniferen) bringt eine Vielzahl weiterer Pflanzenarten harzige Substanzen hervor. Darunter befinden sich ein- und zweijährige Blütenpflanzen, aber auch Stauden, Laubgehölze und Kletterpflanzen. Bei vielen Pflanzen ist die Harzproduktion kurz vor und während der Blütezeit besonders stark, etwa beim Klebrigen Salbei (Salvia glutinosa) oder dem Hanf (Cannabis sp.). Andere Arten, wie gewisse Laubgehölze in subtropischen und tropischen Regionen, scheiden vor allem dann Harze aus, wenn ihre Rinde verletzt wird, so wie dies bei der Familie der Weihrauchbäume (Boswellia sp.), dem dornigen Myrrhebaum (Commiphora abessynica) oder dem Mastix-Strauch (Pistacia lentiscus) der Fall ist.