Der Körper verfügt über ein äußerst wirkungsvolles und präzises Abwehrsystem gegen Krankheitserreger aber auch dieses Immunsystem selbst kann erkranken und dadurch zur zerstörerischen Gefahr für den eigenen Organismus werden, den es eigentlich schützen soll! In diesem Artikel werden die Hintergründe dafür beleuchtet.
Um Angriffen von außen nicht schutzlos ausgeliefert zu sein, besitzt der Körper ein ausgeklügeltes Abwehrsystem: Als schnelle Eingreiftruppe dient das angeborene, unspezifische Immunsystem. Mit etwas zeitlicher Verzögerung eilt ihm das erworbene, spezifische Immunsystem zu Hilfe: Es besteht aus Lymphozyten, die sehr spezifische vernichtende Antikörper gegen die Merkmale des Eindringlings bilden, die zu diesen Merkmalen wie ein Schlüssel zum Schloss passen; das ist wichtig, um Kollateralschäden zu vermeiden, es sollen keine Schäden im Umfeld entstehen, sondern nur der spezielle Feind vernichtet werden! Mehr zum Thema Immunsystem lesen Sie auch im Interview mit Prof. Dr. Dr. Christian Schubert in dieser Ausgabe auf Seite 6.
Autoimmunreaktionen verstehen
Autoimmunerkrankungen entstehen durch ein erkranktes Immunsystem. Normalerweise greifen die immunkompetenten Zellen nur Krankheitserreger und Fremdstoffe an, die dem Körper gefährlich werden können. Bei Autoimmunerkrankungen aber greifen die Abwehrzellen der spezifischen Abwehr plötzlich eigene Körperzellen an, die sie eigentlich unbedingt ungeschoren lassen sollten. Wie kommen sie auf diese fatale Idee?
