Was haben Atemwegserkrankungen mit unserer Psyche zu tun? War zuerst die Seele verschnupft, bevor die Nase lief? Hätten wir jemandem etwas husten sollen, bevor die Bronchien sich meldeten? Erlauben wir es uns prinzipiell nicht, uns frei zu entfalten und leiden daher unter chronischer Verengung der Atemwege? Anette Dröge, die sich auf körperorientierte Psychotherapie spezialisiert hat, regt dazu an, in sich hineinzuspüren.
Die Atmung ist eine ganz zentrale Funktion des Körpers, sie verbindet uns in jedem Moment mit der Umwelt. Sie erinnert uns daran, wie eng wir mit unserer Umwelt und entsprechend auch mit der Natur verbunden sind. Was kann es psychosomatisch bedeuten, wenn jemand Atemwegserkrankungen hat? Um die seelische Ebene von Atemwegserkrankungen zu beleuchten, ist es gut zunächst einen Blick auf die Funktionen der Atemwege zu werfen:
Atemwege: Schutz und Reinigung
Die Atemwege sind mit einer schützenden Schleimhaut ausgekleidet, um den Körper vor Eindringlingen zu schützen. Zudem werden sie auch mit einer Muskulatur umschlossen, die für Elastizität und Tiefe bei der Atembewegung sorgt. So sind wir immer gut mit Sauerstoff versorgt und werden im gleichen Atemzug entgiftet, in dem die verbrauchte Luft ausgeatmet wird. Die Atmung hat also zusätzlich eine wichtige Entgiftungs- und Reinigungsfunktion.
Nase: Sinnliche Orientierung in der Welt
Die Nase verbindet uns auf eine ganz sinnliche Weise mit unserer Umwelt. Sie erwärmt und filtert die Luft. Sie unterscheidet zwischen gut und schlecht, zwischen gesund und ungesund. Durch den Geruchssinn sind wir ganz sinnlich mit Düften, Genuss, Entspannung und Lebensfreude verbunden. Gleichzeitig unterscheidet die Nase und gibt uns den richtigen Riecher . Sie warnt uns, wenn es stinkt und gibt uns das Zeichen zu verschwinden oder weniger tief zu atmen, wenn es nach ungesunden oder giftigen Gasen stinkt. Die Nase bzw. der Geruchssinn ist sogar in der Lage, den/die für uns genetisch passenden PartnerIn herauszufinden. Wenn wir jemanden nicht riechen können, halten wir uns automatisch fern.