Wenn das Außen zusammenbricht

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Krise als Schwellenraum zu innerer Heilung

Artikelnummer: sp-3-11 Kategorie:

Der Strom des Lebens fließt gerade besonders schnell. Politische Krisen, Kriege, wirtschaftliche Instabilität und gesellschaftliche Spaltungen reißen alte, verdrängte Wunden auf. Angst, Wut und Ohnmacht steigen empor Gefühle, die tief im kollektiven Gedächtnis verankert sind. Aus schamanischer Sicht ist dies kein Zufall, sondern ein evolutionärer Paukenschlag.

Alles ist miteinander verbunden Menschen, Generationen, Natur, Erde, Geist. Dieses beseelte Weltbild ist die Basis meiner Arbeit: Die äußere Krise ist demnach nicht nur eine politische oder ökonomische Tatsache, sondern ein Ausdruck dessen, was im Inneren nach Heilung ruft. Jede Krise im Großen spiegelt einen Prozess im Kleinen, in jedem Einzelnen von uns. Das, was uns heute als Chaos begegnet, will uns nicht vernichten, sondern aufrütteln. Es lädt uns ein hinzuschauen: Wo finden wir Halt, wenn die gewohnten Stützen zerbrechen? Welche Teile von uns mussten wir einst verdrängen, um zu überleben oder um geliebt zu werden? Und welche Potenziale warten in diesen Anteilen, die jetzt ins Bewusstsein drängen und gelebt werden wollen? Die Krise ist eine Initiation.

Die Angst der Ahnen

Was hier berührt wird, ist älter als die aktuellen Nachrichten. Es ist ein kollektives Trauma, das durch die gegenwärtige Krise wieder an die Oberfläche drängt und das in jedem von uns individuell wirkt. Trauma ist vielschichtig: Es kann als frühkindlich erlebte Verletzung oder als ererbtes Muster über die Ahnenreihe entstehen. Oft gibt es in der eigenen Biografie keinen Hinweis auf das ererbte Trauma. Dennoch zeigt es sich etwa in Form tiefer Schuldgefühle, unmotivierter Wut oder plötzlichen Panikattacken, die sich rational nicht erklären lassen. Der moderne Mensch wundert sich über diffuse Ängste, weil er sie in seiner Lebenssituation nicht verorten kann. Die Angst gehört nicht ihm, sondern seinen Ahnen.