Die Bio-Masche oder wie man sich vor Betrug schützen kann

Von Martin Günter, Laufen/Obb. – raum&zeit Ausgabe 90/1997

Seit bekannt ist, daß die Menschen mehr und mehr möglichst naturbelassene Nahrung bevorzugen, wird im Lebensmittel-Handel mit den Begriffen „Bio“ und „Natur“ Schindluder getrieben, der von Hochstapelei bis zum krassen Betrug reicht. Doch die sogenannten „Verordnungen“ sind so dehnbar gehalten, daß zum Beispiel ein rein chemisches Produkt „naturidentisch“ genannt werden darf. Während auf der einen Seite Schöllkraut, ein seit Jahrhunderten bewährtes Heilmittel der Volksheilkunde, plötzlich als „giftig“ und damit als „verschreibunsgpflichtig“ deklariert wird, hat die gleiche Behörde keine Bedenken gegen genmanipulierte Sojabohnen, obwohl sie zu lebensbedrohlichen Allergien führen können. Auf dem Lebensmittel-Sektor tobt ein gnadenloser Wettbewerb, bei dem es um Milliarden keinesfalls aber um die gesunde Ernährung des Verbrauchers geht. Für ihn wird vielmehr das Einkaufen zu einer Art Lotteriespiel. Die Chancen, aus dem Wust täglich neuer „leckerer“, „lockerer“, „schmackhafter“, „herzhafter“, „gaumenfreundlicher“ usw. Nahrung in knallbunter Verpackung mit nostalgischen Bildern etwas gesund Nahrhaftes herauszufischen tendieren gegen Null. Längst hat der Verbraucher die Übersicht über Zutaten, Verordnungen, Deklarationen usw. verloren. Nirgends wird so dreist gelogen, manipuliert, geschoben und betrogen wie auf dem Lebensmittel-Markt. Hilfe zur Selbsthilfe ist angesagt. Martin Günter hat sich für raum&zeit mit bewährter Akribie auf dem Markt umgesehen. Hier sind seine Informationen und Empfehlungen.

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