Das vergessene Ur-Wissen zur echten Heilung

Religion, ärztlich-wissenschaftlich verordnet

Von Dr. med. Otto Hauswirth – raum&zeit Ausgabe 21/1986

Wie es mit der Religion so allgemein steht, zeigt am besten die folgende Anekdote: Bei einem Buchhändler verlangt jemand ein geeignetes Mitbringsel für einen Krankenbesuch, worauf der Händler fragt, ob es wohl etwas Religiöses sein soll. Darauf bekommt er die Antwort: Nein, so schlimm steht es noch nicht. – Man glaubt also, erst am Ende des Lebens muß man sich mit dieser Frage befassen, ähnlich dem, daß die ursprünglich therapeutisch verstandene Krankensalbung durch den Priester jetzt als "Letzte Ölung", als Sterbehilfe, mißverstanden wird.
Der Ausdruck "Religion" kommt aus dem lateinischen "religere", sich wiederverbinden, nämlich mit unserem Ursprung. Eigentlich sollten wir das ganze Leben lang die Frage im Sinn haben, woher wir kommen und wohin wir gehen, aber das ist nicht der Fall, bestenfalls erst am oder auf dem Totenbett. Manche zweifeln sogar, ob es "Gott" wirklich gibt, einen Schöpfer, dessen Werke umwerfend vor uns stehen. Die Gottesbeweise, die die Wissenschaft anbietet, z. B. die ontologischen, sind allerdings sehr dürftig. Die Existenz sei doch das mindeste, was man von einem Gott "verlangen" kann. Und dennoch, die Blindheit der Menschen auf diesem Gebiet ist ungeheuerllch.

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