Das in Biotechnologie und Life Science investierte amerikanische Risikokapital-Unternehmen Flagship Pioneering, dessen Portfolio u. a. der Impfstoffhersteller Moderna und das Agrar-Unternehmen Indigo Agriculture angehören, hat am 1. Juli 2025 Terrana Biosciences gegründet.
Terrana Biosciences entwickelt RNA-basierte Sprays, die gezielt die natürlichen, sich selbst replizierenden RNAs in Pflanzen nutzen.
Die RNA-Produkte seien deutlich schneller und kostengünstiger als klassische Zucht- oder chemische Agro-Lösungen. Sie seien überdies zeitlich flexibel einsetzbar und umweltfreundlicher.
Es handele sich um einen bedeutenden Schritt in der Agrarbiotechnologie.
Programmierbarer Pflanzenimpfstoff
Nach dem Aufsprühen diffundiert die künstliche RNA in die Zellen der Pflanzen und fungiert dort als „programmierbarer Pflanzenimpfstoff“. Dadurch soll beispielsweise die Widerstandskraft gegen Insekten- und Pilzbefall gestärkt werden. Die Veränderungen auf RNA-Ebene sollen stabil vererbbar sein, werden also an die folgenden Pflanzengenerationen weitergegeben.
Terranas Produkte sollen zu jedem Zeitpunkt im Pflanzenlebenszyklus angewendet werden können – von der Saat bis zur Ernte – und adaptiv auf klimatische Veränderungen reagieren.
Erste Proof-of-Concept-Erfolge wurden bereits bei Tomaten, Mais und Soja erzielt. Zudem wurden mehr als 15 potenzielle Produkte für Spezial- und Feldfrüchte entwickelt.
Terrana Sciences stellte drei Produktklassen vor:
Prevent: Fungiert wie ein Impfstoff für Pflanzen; soll das Immunsystem gegen zukünftige Viren (z. B. in Tomaten) trainieren.
Protect: soll aktiv bestehende Schädlinge oder Infektionen mit RNA-vermittelten Molekülen (z. B. Peptide) bekämpfen.
Improve: soll die Trockenheits- und/oder Hitzetoleranz (z. B. Gene für Klimaanpassung) von Pflanzen wie Kirschbäumen verbessern.
KI-gestützte RNA-Bibliothek
Mittels KI und computergestützter Modelle wurde eine umfangreiche RNA-Bibliothek aufgebaut und ein Designsystem entwickelt, das eine präzise, vielseitige und schnelle Produktgestaltung ermöglichen soll.
Dieselben Kräfte, die das menschliche Genom verändern wollten, haben es also nun auf unsere Lebensmittel und Pflanzen abgesehen.
Was soll schon schiefgehen?