Das Magnetfeld der Erde hat ebenso wie elektromagnetische Frequenzen der Atmosphäre das Leben der Biosphäre entscheidend geprägt. Die sogenannte Wetterfühligkeit hängt mit veränderten elektromagnetischen Prozessen der Umgebung zusammen, und besonders auch geomagnetische Stürme sind nachweislich biologisch wirksam. Solche Beobachtungen haben zur Frage geführt, ob Magnetfelder richtiger Frequenz und Stärke therapeutisch nutzbar sind. Stefanie Bechtold gibt einen Überblick über den Stand der Nutzbarkeit bioresonanter Felder.
Am 29. September 2025, während ich diesen Artikel verfasse, registrierte die NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration = Nationale Ozean- und Atmosphärenbehörde der USA) einen geomagnetischen Sturm der Stärke G1 (Abb.1). Ursache war ein Hochgeschwindigkeitsstrom des Sonnenwinds, gekoppelt mit einer negativen Bz-Komponente (zum Südpol gerichtet) des interplanetaren Magnetfelds. Solche Ereignisse treten mehrmals pro Jahr auf und können je nach Intensität Satelliten, Stromnetze und Kommunikationssysteme beeinflussen. Doch auch auf biologischer Ebene zeigen sich Effekte: Plötzliche Schwankungen im Erdmagnetfeld wirken nachweislich auf das Herz-Kreislauf-System, die Schlafqualität und das vegetative Nervensystem.
Magnetfelder und niederfrequente elektromagnetische Felder der Atmosphäre (Sferics , siehe auch raum&zeit Nr. 239 Die Wetterfühilgkeit der Zellen von Florian König) begleiten die Menschheit seit Anbeginn unsichtbar, aber unverzichtbar. Das Erdmagnetfeld schützt uns vor Strahlung aus dem All, während technische elektromagnetische Felder (EMF) unseren Alltag zunehmend prägen: vom Stromnetz daheim über Funkwellen bis zu modernen Kommunikationstechnologien wie WLAN oder Bluetooth. Parallel wächst das Interesse an therapeutischen Anwendungen, die gezielt mit schwachen, pulsierenden Magnetfeldern arbeiten. Zwischen Kosmos, Gesundheit und Technologie entsteht so ein spannendes Forschungsfeld, das traditionelle Erfahrungen mit modernen Erkenntnissen verbindet.
Magnetfelder sind allgegenwärtig sie umgeben unseren Planeten, prägen die Rhythmen des Lebens und wirken bis tief in die Zellen. Schon lange ist bekannt, dass Schwankungen des Erdmagnetfeldes spürbare Folgen für biologische Systeme haben. Studien zeigen, dass geomagnetische Stürme nicht nur Navigationssysteme und Stromnetze stören, sondern auch Schlafqualität, Herzrhythmus und Stimmung beeinflussen können. Ein sensibler Indikator dafür ist die Herzratenvariabilität (HRV): Sie reagiert direkt auf Schwankungen im Magnetfeld und lässt Rückschlüsse auf die Belastung des vegetativen Nervensystems zu.
Auch in der Raumfahrtforschung wurde deutlich, wie unverzichtbar das Erdmagnetfeld ist. NASA-Experimente mit Astronauten belegen, dass längere Aufenthalte in magnetfeldarmen Umgebungen zu massiven physiologischen Problemen führen: Störungen im Schlaf-Wach-Rhythmus, Abbau von Muskelkraft, Veränderungen im Zellstoffwechsel. Um solche Effekte abzufedern, begann man bereits in den 1960er-Jahren, mit künstlich erzeugten Magnetfeldern zu arbeiten. Besonders eindrücklich waren die sogenannten magnetically shielded rooms (magnetisch abgeschirmte Räume), in denen künstlich ein nahezu magnetfeldfreies Umfeld erzeugt wurde. Schon nach kurzer Zeit klagten Probanden über Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Orientierungsprobleme. Diese Experimente bestätigen, dass der menschliche Organismus das Erdmagnetfeld nicht nur passiv wahrnimmt, sondern aktiv für seine biologische Stabilität benötigt. Der Körper ist gewissermaßen auf das Feld kalibriert.
Russische Pioniere
In Russland entwickelte sich parallel ein eigenes Forschungsfeld: die Kosmophysiologie. Unter der Leitung von Wissenschaftlern wie Prof. Dr. Alexander Trofimov und in der Tradition von Vlail Kaznacheev wurden umfassende Studien zur Wechselwirkung von Magnetfeldern und menschlicher Physiologie durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass das Gehirn, das Nervensys-tem und der gesamte Organismus auf geomagnetische Schwankungen reagieren und dass bestimmte Felder harmonisierend wirken können. Prof. Trofimov spricht von einer kosmischen Biologie , in der Mensch und Magnetfeld in einem ständigen Austausch stehen…






