Sonnenwinde© Inga Nielsen/Adobe Stock

Das Rätsel des Sonnenwindes

Die Ungereimtheiten der Astrophysiker

Von Mathias Hüfner, Jena – raum&zeit Ausgabe 230/2021

Die Sonne ist ein riesiger Plasmaball, der uns einerseits mit Licht und Energie versorgt, andererseits auch mit plötzlichen koronalen Massenauswürfen – solaren Stürmen – bedroht. Wichtig für Vorhersagen wäre ein richtiges Verständnis der Prozesse auf atomarer Ebene in dem Plasmaball. Mathias Hüfner über Fragen und Widersprüche im etablierten Verständnis unseres Muttergestirns.

Zum ersten Mal ist eine Raumsonde auf dem Weg, um durch die Atmosphäre unserer Sonne zu fliegen. Das hat einen ganz praktischen Hintergrund. Schon seit einigen Jahren wird das Weltraumwetter täglich beobachtet. Stellen doch Sonnenstürme, die unsere Erde treffen, eine ernsthafte Gefahr für unsere Stromnetze dar. Die „Parker Solar Probe“, benannt nach dem Sonnenwind-Forscher Eugene Newman Parker, kommt ihr näher als jede frühere Sonnenmission. Die Raumsonde startete am 12. August 2018. Sie soll im Laufe der kommenden sieben Jahre das rätselhafte Verhalten unseres Heimatsterns aufklären, wobei sie sich der Sonne auf sechs Millionen Kilometer nähern soll, was erstmals für den 24. Dezember 2024 vorgesehen ist. Das ist eine Entfernung von etwa 8,5 Sonnenradien. Dort sollen 1 400 Grad Celsius herrschen. Das ist viel zu heiß für die bislang in der Raumfahrt verwendeten Materialien und deshalb wurde eine solche Mission bislang auch noch nicht unternommen. Nun soll aber die extreme Sonnenannäherung mit modernster Technologie endlich möglich sein. Die Sonde soll zwei große Rätsel der Sonnenphysik lösen. 

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