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Deutsche Erfindergruppe realisiert Magnetmotor 

Auf Basis einer Computersimulation

Die sogenannte Finite-Elemente-Methode (FEM) ist ein numerisches Berechnungsverfahren, um komplexe physikalische Prozesse mit einer Vielzahl sich wechselseitig beeinflussender „finiter Elemente“ zu beschreiben. Diese bilden ein Ganzes, dessen Verhalten unter bestimmten Bedingungen vorausgesagt werden soll. Dafür sind hochleistungsfähige Computer nötig und eine Simulationssoftware. Ein Beispiel für FEM sind Konstruktionen aus Permanentmagneten, die auf Statoren resp. Rotoren montiert sind, sich zyklisch gegeneinander verschieben und Kräfte aufeinander ausüben, vulgo ein Magnetmotor, der permanent überschüssiges Drehmoment erzeugt. Die Schulwissenschaft verneint bekanntlich kategorisch die Möglichkeit, aus solchen Konstruktionen Überschussenergie zu gewinnen. Doch ließ eine deutsche Erfindergruppe die Simulationssoftware FEMM (FEM Magnetics) auf einem Computer mit 32 Mikroprozessoren für fünf Monate nonstop rechnen. Eine halbe Million Simulationen wurden erstellt. Im Resultat stand ein handlicher, zylinderförmiger Magnetmotor mit 40 Zentimeter Durchmesser und einer Länge von 60 cm, der nun gebaut werden soll. Das erzeugte Drehmoment soll 140 Newtonmeter bei 1 500 Umdrehungen/Minute betragen, die abgegebene Leistung liege bei 22 Kilowatt. Im einfachsten Fall sollen in der Konstruktion nur 14 große Magneten verbaut sein. Zum Vergleich: Der Magnetmotor des türkischen Erfinders Muammer Yildiz arbeitet mit 2 000 kleinen Magneten und erzeugt damit nur etwa 1 Prozent der Leistung. Bereits 2019 zeigte Dr. Jorge L. Duarte von der Universität Eindhoven in einer theoretischen Studienarbeit die Möglichkeit einer autonomen Magnetmaschine auf. Dafür muss aber der magnetische Kraftstrom auch als solcher, und eben nicht als statisches Kraftfeld gedacht werden. Es ist also ein Strömungsvorgang, angetrieben aus dem Quantenfeld, einem Reservoir unendlicher Energie, von Duarte auch als „Meer der Aktivität“ bezeichnet. Diese Aktivität besteht in der stochastischen Fluktuation der Elementarmagnete. An Magnetmotoren geforscht wird auch an der Universität in Kuala Lumpur (Malaysia) sowie an der Kufa-Universität im Irak. (DS)

Quelle: NET-Journal Nr. 27, Heft 11/12

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