Versteckte Botschaften im Märchen Dornröschen

Der innere Sinn des Lebens

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Dornröschen ist ein Märchen, das uns allen geläufig ist. Doch seine Bedeutung kennt kaum jemand, obwohl viele ahnen, dass es uns mehr mitteilen will als „nur“ die Geschichte einer Königstochter.1 Doch was will es uns sagen?Die Psychologin Elfie Horak beschäftigt ...
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Versteckte Botschaften im Märchen Dornröschen
Von Elfie E. Horak, Hamburg – raum&zeit Newsletter 212/2018

Dornröschen ist ein Märchen, das uns allen geläufig ist. Doch seine Bedeutung kennt kaum jemand, obwohl viele ahnen, dass es uns mehr mitteilen will als „nur“ die Geschichte einer Königstochter.1 Doch was will es uns sagen?
Die Psychologin Elfie Horak beschäftigt sich seit langem mit alten Weisheitslehren. Durch diese Arbeit hat sie in Dornröschen längst verlorenes Wissen wieder entdeckt, das sie im Folgenden mit uns teilen wird.

Eine Flut an Symbolen

Im Gegensatz zu Dörnröschen sind die Botschaften manch anderer Märchen offensichtlicher. Bei „Hans im Glück“ 2 zum Beispiel erfasst jedes Kind, dass sich Hans dumm verhält, wenn er den Goldklumpen, den er sich mit seiner Arbeit verdient hat, gegen geringere Dinge so lange eintauscht, bis er nur noch einen Mühlstein besitzt, der zum Schluss auch noch in einen Brunnen fällt.
Dornröschen hingegen macht es uns nicht so leicht. Es überschüttet uns mit einer solchen Flut an Symbolen, unwirklichen Geschehnissen und ungewöhnlichen Formulierungen, die zwar Hintergründiges ahnen lassen, doch schwer zu fassen sind, geschweige denn, dass wir handfeste Lebensweisheiten daraus ableiten könnten.
Doch wer sich viel Zeit und Muße nimmt über den Text nachzudenken, und auch den unbedeutend erscheinenden Hinweisen nachsinnt, dem wird sich sein Geheimnis enträtseln. Was dann zum Vorschein kommt, ist gelinde gesagt ein sensationeller Schatz. Das Märchen offenbart uns nicht nur erstaunliche Lebensweisheiten, sondern es erklärt uns den Menschen: welchen Einflüssen wir von der Geburt bis zum Tod ausgesetzt sind, wo Gefahren lauern, die das Leben verkürzen können, und worauf der Mensch achten sollte, damit sein Leben gelingt und er glücklich wird.

Das Gesetz des Lebens

Wohlgemerkt, hier geben uns die Brüder Grimm keine konkrete Anleitung, wie der Mensch ihrer Meinung nach glücklich werden kann, so wie es heute unzählige Autoren zu diesem Thema tun. Nein, hier geht es um weit mehr, um so etwas wie den Bauplan des Menschen, um das universelle Gesetz des Lebens, das nicht nur den Werdegang des Menschen steuert, sondern auch die Beziehung des Menschen mit der ihn umgebenden Welt regelt. Wer auf dieses universelle Gesetz aufmerksam wird und beginnt es zu verstehen, der bekommt eine Ahnung davon, welchen gesetzmäßig wirkenden Einflüssen der Mensch unterliegt, und wann sich nach diesem Gesetz das Glück einstellt.
Man kann sich dieses universelle Gesetz des Lebens als eine geistig-seelische Dynamik vorstellen, als ein Regelwerk energetischer Abläufe, das die Welt mit dem Menschen verbindet und in dem Kräfte wirken, deren Auswirkungen jeder beobachten, spüren oder in der eigenen Lebensgeschichte nachvollziehen kann. Ähnlich wie bei einer Schnitzeljagd enthält das Märchen viele kleine Informationen, die der Leser erst aufspüren muss, um dem Märchen seine Botschaft zu entlocken. Mit der Zeit ergibt sich ein Bild, das zunächst nur in groben Umrissen erkennbar ist, doch mit jeder weiteren Information immer mehr an Schärfe gewinnt. Was allmählich greifbar wird, ist die Beschreibung eines dynamischen Geschehens, das Ähnlichkeit mit einer Dynamik hat, die uns geläufig ist, nämlich unser Atemrhythmus. Das universelle Gesetz ist also ein geistig-seelischer Ablauf, der in seinen Grundzügen unserem Atemrhythmus gleicht.
Wer diese Dynamik versteht und auf sein persönliches Leben anwenden kann, der ist im Besitz eines großen Schatzes, denn er weiß, wo er im Leben Prioritäten setzen sollte und was für ihn richtig und was falsch ist. Allerdings kann er diesen Schatz nur dann heben, wenn er ihn selbst findet, denn der Schatz besteht in der Erkenntnis dessen, was der Mensch ist.

Quelle des Lebendigen

Das Märchen erklärt uns diesen Rhythmus bis ins kleinste Detail. Einen Aspekt des Rhythmus möchte ich bereits an dieser Stelle heraus greifen, denn er ist uns heute völlig neu. Wir erfahren, dass uns der Rhythmus mit der Energie versorgt, die uns lebendig hält – er versorgt uns mit Leben. Diese Aussage des Märchens ergibt sich erst, wenn alle Puzzleteile davon zusammengefügt sind. Erst danach, wenn uns dieser Zusammenhang bereits vertraut ist, fällt uns auf, dass er bereits im Namen Dornröschen steckt. Er verbirgt sich in der Symbolik der Rose. Sie steht für die Liebe und ist Ausdruck des Lebens. Dieses Leben immer wieder aufs Neue zu gebären, ist die ureigenste Aufgabe der Frau. Damit ist jedoch nicht das Kinder gebären gemeint, sondern das Lebendige auf die Welt zu bringen und hiermit die Familie und die Menschen, die der Frau nahe stehen, zu versorgen. Heute gehen wir davon aus, dass uns das Lebendige in Hülle und Fülle quasi umsonst zur Verfügung steht. Doch das ist falsch. Das Lebendige ist auch Lebenskraft und die muss erworben werden. Erst wenn sich eine Frau dazu entschließt, in diesem Sinne Mutter zu sein und andere zu versorgen, erst dann schließt sie sich an die Quelle allen Lebens an und gibt diese Kraft an andere weiter. Dies erfordert eine diametral andere Haltung, als in der Welt wirtschaftlich bestehen zu wollen.
Beide Seiten gleichzeitig zu bedienen, funktioniert nicht. Viele erwerbstätige Mütter versuchen diesen Spagat. Da er nicht gelingen kann, entscheiden sich daher einige Frauen für die wirtschaftliche Seite. Das Leben, die Liebe und die Lebenskraft gehen zurück. Daraufhin fühlt sich der Mensch innerlich leer, er wird unzufrieden, sein Leben gelingt ihm nicht, er kann schwach und krank werden. Es ist ein fundamentaler Lebensfehler, Frauen, die sich für ihre mütterlich-versorgende Seite entschließen, gering zu achten und vom Fest des Lebens auszuschließen.
Dies ist eine der wichtigsten Botschaften des Märchens Dornröschen: Die mütterliche Seite der Frau ist für das Wohlergehen einer Familie und einer Gesellschaft unverzichtbar. Das steckt hinter der Symbolik der 13. weisen Frau. Wird sie verdrängt, so nimmt die lebendige Energie ab. Damit reduziert sich der Mensch nicht nur selbst, sondern beschwört auch eine Dornenhecke herauf. Sein Leben wird dornenreich, denn der Mangel an Lebenskraft spiegelt sich in mangelhaften, beschwerlichen, oft bedrohlichen Lebensumständen. Das Märchen macht unmissverständlich klar, wie wichtig die 13. weise Frau für unser Leben ist. Sie gehört geachtet und mit eingeladen. Für sie muss es auch einen goldenen Teller geben. Das heißt, die Frau, die sich um das Leben und die Lebenskraft kümmert, also um die immaterielle Seite des Lebens, hat ein Recht darauf, auch die materielle Seite des Lebens zu genießen, weil ohne das Leben, das sie beisteuert, unsere materielle Welt gar nicht existieren kann. Auch diesen Zusammenhang entschlüsselt uns das Märchen. Es ist das ewig Mütterliche, die alte Frau oben im Turm, die den Lebensfaden spinnt, etwas Immaterielles, eben das Lebendige. Aus einem Faden fertigen wir Stoff. Das Lebendige gerinnt zum Stofflichen, Materiellen. Seit ewigen Zeiten sind es die Mütter, mit ihrer Arbeit am Lebendigen, denen wir unsere materielle Welt zu verdanken haben.

Innerer Reichtum und Schönheit

Nimmt eine Frau diese Aufgabe wahr, so sammelt sie die lebendige Energie wie einen inneren Reichtum an. Dieser Reichtum ist sichtbar und macht die Frauen schön. Auch Dornröschen ist wunderschön. Gleich zu Anfang heißt es: „… und die Königin gebar ein Mädchen, das war so schön, dass der König vor Freude sich nicht zu lassen wusste … .“ Die Schönheit ist ein Gradmesser für eine erfolgreiche, weiblich-energetische Arbeit. Denn es geht bei weiblicher Arbeit nicht primär um Fürsorge, also helfende Handgriffe. Sondern es geht um eine bestimmte mentale Verfassung, die am ehesten mit einem Bild zu beschreiben ist, wie es uns das Märchen am Anfang zeigt: „Als die Königin einmal im Bade saß ... .“ Die Frau im Bade ist eine Frau, die in ihrer Mitte ruht, die eins mit sich ist. So wie es uns das Bild eines Eies mit dem Eidotter in der Mitte nahelegt. Es ist eine Frau, die sich nicht mehr zerrissen, sondern zufrieden, heil, rund und ganz fühlt.
Diese Verfassung bringt einer Frau inneren Reichtum und Schönheit als seinen sichtbaren Ausdruck. Das Märchen macht auch klar, dass diese Verfassung nicht einfach zu erringen ist, sondern Kraft kostet und Tränen bringen kann. Der vierte Abschnitt des Märchens berichtet davon: Wenn wir an dieser Stelle von Königssöhnen hören, die in einer Dornenhecke hängen bleiben und jämmerlich sterben, so können wir ahnen, dass der innere Weg, den Frauen gehen sollten, auch mit Abschied und Tod zu tun hat.
Doch das Märchen zeigt uns nicht nur die Anstrengungen, die eine Frau aufbringen sollte, um die Quelle des Lebendigen sprudeln zu lassen. Das Lebendige ist ein Aspekt des Mensch-Seins, weltlicher Besitz ein anderer. Dies sind die beiden Äste unseres energetischen Atemrhythmus. Das Märchen macht uns auch klar, dass beide Seiten einander bedingen. Nur mit hoher Lebenskraft können große weltliche Wünsche Wirklichkeit werden. Doch mit diesen beiden Aspekten ist noch nicht alles, was den Menschen angeht, vollständig erfasst. Es fehlt die Quintessenz, das, was die beiden Äste miteinander verbindet. Der große Atemrhythmus des universellen Gesetzes sieht für den Menschen noch einen Schlussakkord vor, der stets am Ende eines Zyklus ertönt, im Märchen symbolisiert durch den Kuss. Er steht für die Verschmelzung von Gegensätzen und dadurch entsteht etwas Neues. Denn das ist das Ergebnis eines geistig-seelischen Zyklus: So wie uns unser Atemrhythmus mit Sauerstoff versorgt, so bringt uns die geistig-seelische Dynamik einen Zuwachs an Bewusstsein. Doch damit haben wir vorgegriffen. Erkunden wir zunächst, was uns das Märchen Näheres über den Rhythmus mitteilt.
Eines der charakteristischen Merkmale des Rhythmus ist das stetige Abwechseln zwischen einem Mangelzustand und einem Zustand der Fülle. Auf diese polare Grundstruktur weisen bereits die ersten beiden Sätzen des Märchens hin. Der erste Satz lautet: „Es war einmal ein König und eine Königin, die sprachen jeden Tag: ,Ach, wenn wir doch ein Kind hätten.‘ Und kriegten immer keins.“
Und der zweite Satz heißt: „Als die Königin einmal im Bade saß, kam ein Frosch aus dem Wasser an Land und sprach: ,Ehe ein Jahr vergeht, wirst Du eine Tochter zur Welt bringen.‘“
Der erste Satz drückt diesen Mangel aus, der bereits so weit angewachsen ist, dass König und Königin leiden: „Ach, wenn wir doch ein Kind hätten.“
Der zweite Satz erzählt uns von der Überwindung des Mangels – eine Tochter soll geboren werden. Hier erfahren wir auch, dass wir es mit einer Dynamik, mit einem Ablauf in der Zeit zu tun haben, denn das Märchen spricht von „ehe ein Jahr vergeht.“
In diesen ersten beiden Sätzen ist bereits alles enthalten, was uns das Märchen mitteilen wird, so wie in einem Kern bereits die ganze Information des Baumes steckt, der aus ihm wachsen kann.

Einheit und Zerrissenheit

Wir haben es hier also mit einer Dynamik zu tun, die am Ende dem Menschen einen Zuwachs an Bewusstsein bringt. Was vorher unbewusst war, wird bewusst. Auch diese Information klingt bereits an. Das Wasser ist ein Symbol für das Unbewusste, wenn ein Frosch aus dem Wasser an Land kriecht, so kann man dieses Bild für die Geburt von Bewusstsein auffassen.
Und noch eine wichtige Information verbirgt sich in den ersten zwei Sätzen. Im ersten Satz finden wir die ungewöhnliche Formulierung: „Und kriegten immer keins.“ Hier ist vom kriegen die Rede. Krieg assoziieren wir mit Feindschaft, Zwietracht, zwei feindliche Lager, Zerrissenheit, und wir finden das Wort „keins“, also nicht eins, die Abwesenheit von Einheit, das können wir mit Unzufriedenheit übersetzen.
Der zweite Satz stellt uns ein Bild vor Augen: „Ehe ein Jahr“. Das Wort „ehe“ bedeutet auch die Ehe, also eine Einheit von Zweien, auch das eine Jahr und die eine Tochter betonen die Eins, die Einheit. Damit wird uns der Rhythmus näher erklärt. Es handelt sich anscheinend um eine Dynamik, bei der der Mensch aus einem Zustand, in dem er sich zerrissen, angespannt oder zumindest unzufrieden fühlt, wieder in einen Zustand der Einheit, der Ganzheit und Zufriedenheit kommt.
Hier am Anfang finden wir auch eine knappe Andeutung, wie dieser Wechsel zum Guten geschieht: Ist im ersten Satz von König und Königin die Rede, was sich auf den Menschen als Paar Mann/Frau bezieht, so erwähnt der zweite Satz nur die Königin. Das könnte uns den Hinweis geben, dass die erste Atembewegung, das geistig-seelische Einatmen sozusagen, beide, Mann und Frau, absolvieren. Die Ausatembewegung, der unbewusste Part hingegen, ist allein eine Angelegenheit der Frau. Was können wir daraus als praktische Konsequenz für unser Leben ableiten?

Verschiedene Aufgaben für Mann und Frau

Um zu einer halbwegs brauchbaren Schlussfolgerung zu kommen, muss ich noch einmal auf eine Information eingehen, die im Märchen erst später klargestellt wird, und die ich oben bereits erwähnt habe: was wir uns unter der Einatembewegung des geistig-seelischen Atemrhythmus vorzustellen haben. Es ist das, was wir als das Streben des Menschen bezeichnen, etwas in der Welt erwirtschaften zu wollen. Diese Bewegung ist erfolgreich abgeschlossen, wenn wir von uns persönlich sagen können, etwas in der Welt erschaffen zu haben. So erziehen wir unsere Kinder. Jeder sollte in der Lage sein, seinen Unterhalt zu erwirtschaften. Das Märchen spricht davon, dass Mann und Frau als Paar diese Aufgabe gemeinsam angehen sollten. Entsprechend gehört das Resultat ihrer Arbeit beiden. Die Konsequenz, die dann zu erwarten ist, kennen wir bereits. Dann stellt sich unter gewissen Voraussetzungen gesetzmäßig ein Mangel ein, der sich in dem Gefühl von Unzufriedenheit bemerkbar machen kann.
Die verblüffende Information, die uns das Märchen nun im zweiten Satz mitteilt, lautet, dass die notwendige Gegenbewegung, welche die Unzufriedenheit und Zerrissenheit beider Geschlechter wieder kittet, eine Angelegenheit der Frau ist. Es ist ihre Stärke, ein Einheitsempfinden herzustellen. Die Stärke des Mannes hingegen ist es, strebend in der Welt etwas zu erwirtschaften. Darum steht im ersten Satz der König an erster Stelle.
Nun können wir den Rhythmus verstehen, in den der Mensch sich einschwingen sollte. Er wird durch die unterschiedlichen Stärken von Mann und Frau vorangetrieben. Zunächst ist es der Mann mit seiner Frau, der in der Welt Wünsche erfüllt. Dadurch entsteht ein geistig-seelischer Mangel bei beiden, der so weit anwachsen kann, dass beide beginnen zu leiden. Dann ist es die Aufgabe der Frau allein, die Voraussetzungen zu schaffen, dass der Mangel überwunden werden kann. So geht es Zug um Zug, wie das Ein- und Ausatmen. Mann und Frau sollten entgegengesetzte Zugrichtungen verfolgen, nur so kann der Rhythmus ungestört fließen.

Energiearbeit und Vereinigung

Die Ausatembewegung gelingt der Frau, wenn sie „im Bade sitzt“, wenn sie sich in ihre Mitte bringen kann, denn dann sammelt sie das an, was wir mit Lebensenergie bezeichnen und was sie schön macht. Nun reicht es nicht, einfach nur zu meditieren, sondern was einer Frau abverlangt wird, ist kräftezehrend. Es ist eine mentale Aufgabe, die von ihr fordert umzudenken, alte Ansichten loszulassen und zu komplett anderen Sichtweisen zu kommen. Nur durch dieses innere Umräumen entsteht frische Lebensenergie, der innere Reichtum einer jeden Frau.
Diese Energie ist auch eine Anziehungskraft. Sie zielt auf die Vereinigung von Gegensätzen, im Märchen symbolisiert durch den Kuss. Am Ende der beiden Atembewegungen steht der Kuss. Was durch die Arbeit beider Seiten an weltlichem Reichtum und durch ihre Anstrengungen an innerem Reichtum erzeugt wurde, verschmilzt zu einem und das ist zu spüren. Es entsteht eine emotionale Bewegung, die den Menschen durchflutet – und das ist das, was wir Liebe nennen. Es ist gleichzeitig der Moment der Geburt von etwas völlig Neuem: dem Bewusstsein. Das, was Mann und Frau in der Welt erwirtschaftet haben, ist nun im Bewusstsein verankert. Eine äußere Fülle ist zu einer inneren Fülle geworden. Beide sind in das, was sie sich erarbeitet hatten, hinein gewachsen. Der ursprüngliche Mangel, unter dem König und Königin litten, ist aufgehoben. Beide können sich wieder als Einheit, glücklich und zufrieden fühlen.
Das Märchen wirft ein besonderes Licht auf die Frau. Es beantwortet die Fragen, welche Position sie in der Dynamik des universellen Gesetzes einnimmt, welche Aufgaben sie hat und wie weit ihr Einfluss reicht. Gerade heute, wo viele Frauen im Berufsleben ihren Mann stehen müssen, hilft das Märchen zu erkennen, wann eine Frau ihre urweiblichen Aufgaben vernachlässigt und damit sich selbst schädigt. Es ist aber nicht nur für Frauen wertvoll. Es hilft auch jedem Mann. Er lernt mit seiner Frau richtig umzugehen. Nicht etwa, um ihr ein angenehmeres Leben zu verschaffen, sondern vor allem, um sich in seiner Entwicklung höher zu heben, was mit einem Anstieg von materiellem Wohlstand und einem glücklichen, unbeschwerten Leben eng verknüpft ist.
Verkürzt lässt sich der Beitrag einer Frau, den sie zum reibungslosen Ablauf der Dynamik des universellen Gesetzes beisteuern sollte, in einem Wort zusammenfassen: „Dornröschen“. Ihre Aufgabe ist es, den Mangel, der sich meist in dornenreichen Lebensumständen spiegelt, zu überwinden, indem sie die Liebe in sich zur Blüte bringt. Dafür steht die Rose.

Fußnoten und Literatur

1 Das komplette Märchen von Dornröschen können Sie hier noch einmal online nachlesen: www.maerchenapfel.de/dornroeschen/das-maerchen.html
2 Hans im Glück: https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_im_Glück

Die Autorin

Elfie E. Horak, geboren 1951. Nach einem Studium der Erziehungswissenschaften mit Mathematik als Lehrfach studierte sie Psychologie und schloss das Studium 1984 mit dem Diplom ab. Nach einer Ausbildung in Verhaltenstherapie gründete sie 1988 eine Psychologische Praxis und war zunächst vor allem als beratende Psychologin, Psychotherapeutin und Autorin tätig.
Die Frage, ob es Richtlinien für eine Ehe gibt, war der Ausgangspunkt einer langen Reise zu einem immer tieferen Verständnis dessen, was der Mensch als Mann und Frau ist. Die Polarität des Lebens, die Hermetik, die Numerologie (Pythagoras), die Ordnung in der Schöpfung (Friedrich Weinreb), die Märchen, die Quantenphysik und die Bewusstseinsforschung waren große Studien-Stationen. Die ergiebigste Erkenntnisquelle jedoch waren die Lebensgeschichten und Werdegänge der Klienten, die zur Beratung oder Therapie in die Psychologischen Praxis kamen.
Die vorläufige Bilanz dieser Forschungsreise ist nicht nur eine Antwort auf die Ausgangsfrage. Ja, es gibt klare Richtlinien für eine Partnerschaft. Die bisher wichtigste Erkenntnis ist das, was bereits Einstein mit dem Satz ausdrückte: „Der liebe Gott würfelt nicht.“ Es gibt eine universelle Ordnung. Die Gesetzmäßigkeiten dieser Ordnung immer tiefer zu erfassen und in Einzelgesprächen und Seminaren weiterzureichen, sind Schwerpunktthemen von heute.
www.elfie-horak.de

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