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Infopunkte Naturwissenschaft

raum&zeit-Ausgabe 217

Methanol Unternehmen setzt auf Blockchain

Methanol könnte DER Energieträger der Zukunft werden. In raum&zeit Nr. 209 stellten wir die glasklare Flüssigkeit, die eine umweltfreundliche Kreislaufwirtschaft ermöglicht, in dem Artikel „Methanol – Klar in die Zukunft“ vor. Eines der führenden Unternehmen, die Methanol-Technik entwickeln, ist die Schweizer Silent-Power AG in Cham. Deren Gründer und Geschäftsführer Prof. Dr. Urs Weidmann präsentierte auf dem Kongress „Bahnbrechende Energietechnologien“ am 28./29.9.18 in Königstein/Taunus des Jupiter-Verlags (www.jupiter-verlag.ch) ein Finanzierungskonzept, das wie Methanol als Treibstoff bahnbrechend zu nennen ist. Es handelt sich um das sogenannte Initial Coin Offering (ICO), eine Art Crowdfunding auf Basis einer Blockchain (s. auch raum&zeit Nr. 213 „Was ist Bitcoin?“). Man könnte ein ICO als einen digitalen Börsengang bezeichnen; das Unternehmen stellt in einem White Paper im Internet seine Produkte und Konzepte vor und gibt anstelle von Aktien sogenannte Tokens heraus. Das sind digitale „Anteilspapiere“, die via Internetforen gehandelt werden können und im Spiel von Angebot und Nachfrage ihren Wert erringen. Sicher gibt es auf dem ICO-Markt auch viel undurchsichtige Spekulation. Doch der Token „SLNT“ der Silent Power AG ist wohl seriös, da dieses Unternehmen „handfeste“ Produkte wie das Strom, Wärme und Kälte produzierende Methanol-Kleinkraftwerk Econimo anbietet und einen Produktionsstandort in der Schweiz hat. Laut Weidmann wurden bisher insgesamt 35 Millionen Schweizer Franken in Silent Power investiert. Mit dem Kapital aus dem ICO will das Unternehmen eine erste Methanol-Synthese-Anlage erstellen („grünes Methanol“). Weil dabei der Methanol-Ausgangsstoff Kohlenstoffdioxid (CO2) direkt mittels Filter aus der Atmosphäre gewonnen wird, entfällt die CO2-Abgabe und der Treibstoff kann entsprechend billiger angeboten werden. Bis zum 9.1.2019 können Interessenten den SLNT-Token für 0,1125 Schweizer Franken pro SLNT kaufen. Danach kostet er 0,15 CHF. (DS)

Näheres unter https://icobench.com/ico/silent

Geoengineering Smoking Gun

Unter Geoengineering/Climate Engineering verstehen Klimaforscher großräumige Eingriffe in die geologischen Kreisläufe der Erde. Bislang werden solche gravierenden Maßnahmen in der Öffentlichkeit allerdings nur rein theoretisch erwogen – als letztes Mittel gegen die behauptete Erderwärmung durch anthropogen erzeugtes Kohlenstoffdioxid. Geoengineering als geheimes Projekt durchzuführen sei unmöglich, da die benötigte Infrastruktur und das Ressourcenmanagement nicht unter dem Radar der Öffentlichkeit bleiben könnten. Daher seien etwa die sogenannten Chemtrails nichts weiter als Kondensstreifen. Man darf gespannt sein, wie die öffentlichen Meinungsmacher beurteilen werden, was eine Wetter-App namens ”Weather Pro” zutage fördert. Die Satellitenaufnahmen zeigen nämlich konzentrische Kreise in der atmosphärischen Feuchte wie Wasserwellen nach einem Steinwurf. Die Zentren dieser merkwürdigen kreissymmetrischen Muster stimmen anscheinend mit den Orten der Wetterradarstationen in Deutschland überein. Dieses Radarverbundsystem umfasst 17 Anlagen. Das Pendant in den USA heißt Nexrad (Next Generation Radar) und soll mit 750 Kilowatt/Anlage maßlos überdimensioniert sein. Unter Beobachtern der geheimen Wettertechniken gilt Nexrad & Co. längst als Haarp-Nachfolger (s. auch „Haarp und der Wetterkrieg“ in raum&zeit thema Nr. 33 „Mobilfunk und Elektrosmog“).

Gravitationswellennachweis ein Fake

In raum&zeit Nr. 201 (Mai/Juni 2016) war in der Rubrik „raum&zeit Punkte Naturwissenschaft“ die Meldung mit dem Titel „Einstein auf dem Mond“ zu lesen, in dem grundsätzliche Zweifel an dem „Gravitationswellennachweis durch LIGO“ (so die Dachzeile) geäußert wurden. Eine Gruppe theoretischer Physiker unter Prof. Andrew Jackson am Niels Bohr Institute in Kopenhagen hat nun nach einer profunden Analyse der Daten der beiden in den USA befindlichen LIGO-Anlagen massive Zweifel an dem postulierten Nachweis geäußert: „Wir glauben, dass LIGO keinen überzeugenden Nachweis für die Detektion einer Gravitationswelle geliefert hat“, so Jackson. Die dänischen Physiker stellen nicht nur den Nachweis vom 12. September 2015 in Frage, der der LIGO-Gruppe 2017 den Physik-Nobelpreis einbrachte, sondern auch die fünf danach angeblichen Detektionen von Raumzeitverzerrungen durch Schwerkraftwellen. Da die aufgezeichneten Signale so extrem schwach sind – es geht um Längenänderungen im Bereich von einem Zehntausendstel eines Protonendurchmessers –, ist naturgemäß der seismische Rauschpegel der Umgebung der vier Kilometer messenden Anlagen ein gewaltiges Problem. Die beiden LIGO-Anlagen in Hanford (Washington State, USA) und Livingston (Louisiana, USA) sind 3 000 Kilometer voneinander entfernt und sollten daher sehr unterschiedliche Rausch-Charakteristiken haben. Doch stattdessen fanden die Dänen eine „verstörende“ Ähnlichkeit. Die LIGO-Forscher mussten inzwischen zugeben, dass einige der in Physical Review Letters veröffentlichten Plots „eher illustrativ denn präzise“ waren. Dumm ist, dass die Datenlage eine unabhängige Überprüfung der Resultate, also die wissenschaftlich unabdingbare Reproduzierbarkeit, nicht erlaubt. Heißt: Man muss den LIGO-Forschern glauben – oder auch nicht. Andrew Jackson bezifferte die Wahrscheinlichkeit, dass LIGO eine Gravitationswelle nachgewiesen habe, auf 0,000 004, „also quasi gleich null“. Man darf gespannt sein, wie dieser wissenschaftliche Disput ausgehen wird. (DS)

Quelle: www.newscientist.com

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