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Infopunkte Naturwissenschaft

raum&zeit-Ausgabe 219

Fleisch aus Zellkulturen

Am 5. August 2013 wurde in London der teuerste Burger aller Zeiten verspeist. 250 000 Euro Entwicklungskosten steckten in ihm – dem ersten Burger aus sogenanntem In-Vitro-Fleisch, auch Labor- oder Kulturfleisch genannt. Ein niederländisches Forscherteam der Uni Maastricht unter Prof. Mark Post hatte die Zellansammlung im Labor wachsen lassen. Das Rezept: Man entnehme einem Kalb in einer Biopsie einige Stammzellen aus Muskelgewebe. Die Stammzellen in eine wachstumsfördernde Nährlösung geben, damit sie sich vermehren. Nach circa drei Wochen entstehen durch Zellteilung Millionen neuer Zellen in Form kleiner Streifen, die wiederum zusammengepresst, tiefgefroren und schließlich zu einem Bratling geformt werden. Zwei auf der Premiere anwesende Feinschmecker zeigten sich nach einer Kostprobe zufrieden: Geschmack und Konsistenz des In-Vitro-Burgers lägen nahe am echten Fleisch, er sei aber nicht ganz so saftig wie dieses. Prof. Mark Post stellte in Aussicht, die Technologie habe das Potenzial, dass eines Tages jeder einen Bioreaktor für die eigene Fleischproduktion daheim kaufen könne. Weltweit arbeiten mehrere Forscher-Gruppen an Zuchtfleisch (wie es auch genannt wird). Möglich, dass schon nächstes oder übernächstes Jahr In-Vitro-Burger für unter 10 Euro zu haben sind. Der Preis wird sich natürlich bei wachsender Nachfrage entsprechend vergünstigen. Der Energieaufwand für die Erzeugung von Clean Meat (unter diesem Begriff soll das Produkt vermarktet werden) ist deutlich niedriger verglichen mit der konventionellen Fleischproduktion. Der Hauptvorteil liegt natürlich in dem Potenzial von Clean Meat, milliardenfaches Tierleid durch nicht artgerechte Haltung und Ernährung sowie Tiertransporte zu vermindern. Und sollten alle Menschen auf der Welt in Zukunft ebenso viel Fleisch verzehren wollen wie in den meisten Industrienationen der Fall, so würden die gesamten landwirtschaftlich genutzten Flächen auf der Erde dafür gar nicht ausreichen. Wer mehr über Fleisch aus Zellkulturen wissen möchte, kann sich das Buch „Sauberes Fleisch“ des Autors Paul Shapiro kaufen. (DS)

Quelle: www.bbc.com

Kongress der vereinten Wissenschaften

Der Hesper-Verlag (Saarbrücken) veranstaltet auch in diesem Jahr wieder seinen Mai-Kongress. Für den „Kongress der vereinten Wissenschaften“ sind folgende Vortragsredner vorgesehen: Dr. Jere Rivera Dugenio spricht über die Energiefelder des Menschen und seine Skalar-Plasma-Technik, die mittels resonanter Schwingungen die zelluläre Regeneration anregt. Der UfO-Forscher Emery Smith präsentiert Beweise für ein geheimes Weltraumprogramm. Sacha Stone, früherer Rockmusiker, stellt sein Projekt „Humanitad“ vor, das den Rahmen für ein authentisches Leben in Frieden für alle Menschen als Gegenentwurf zum Zwangssystem der als Firmen agierenden Staaten vorgeben soll. Der Ex-Banker Ronald Bernard erlangte vor einiger Zeit Bekanntheit, nachdem er in einem Youtube-Video über die abscheulichen Rituale in elitären Geheimzirkeln berichtet hatte. Peter Herrmann schließlich wird aus seinem Buch „Hyperspace Yourself“ das Kapitel über den Mandela-Effekt lesen.
Zeit: 18. Mai 2019, 10 – 20 Uhr
Ort: Gaststätte zur Turnhalle, Saarbrücker Str. 146, 66130 Saarbrücken
Preis: 59,- Euro;
Anmeldungen unter www.hesper-verlag.de oder Tel. 0681-8319043. (DS)

Methanol als Treibstoff

Der große Nachteil bei E-Autos ist nach wie vor, dass das Aufladen der Akkus heute noch viel länger dauert als eine gemütliche Kaffeepause. Man stelle sich vor, dass während der Urlaubssaison Millionen Pkw unterwegs sind und elektrische Energie tanken müssen. Außer die Geduld der Reisenden dürfte auch die Netzstabilität auf eine harte Probe gestellt werden. Warum dann nicht gleich auf Wasserstofftechnik setzen? Damit ließen sich solche Probleme nämlich umgehen. Brennstoffzellen wandeln bekanntlich Wasserstoff in Strom um, der wiederum Elektromotoren antreiben kann. Doch es gibt einen Nachteil: der Wasserstoff muss in Hochdrucktanks mitgeführt werden, und auch die Tankstellen müssten auf Hochdrucktechnik umgerüstet werden. Die Lösung heißt hier einmal mehr Methanol. Die glasklare, kaum umweltbelastende Flüssigkeit dient u. a. als Wasserstoffträger und kann im Verein mit einem sogenannten Reformer eine Brennstoffzelle speisen. Der Betankungsvorgang dauert damit nicht länger als bei Ottokraftstoff und es ist keine Hochdrucktechnik nötig. Dieses Prinzip wurde nun in dem Sportwagentyp „Nathalie“ des früheren Audi-Chefentwicklers Roland Gumpert realisiert. Nathalie kommt mit Vierradantrieb (inkl. Vectoring Torque) und beschleunigt mit den vier radnahen Elektromotoren in 2,5 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer/Stunde. Die Spitzengeschwindigkeit soll bei 300 km/h liegen. Die Reichweite bei vollem Tank betrage 850 Kilometer, im Sparmodus 1 200 km. Eine verbaute Pufferbatterie, die während der Fahrt aufgeladen wird, bringt das Auto nochmals 50 km weiter. Mit „grünem“ Methanol betrieben ist Nathalie maximal umweltfreundlich, denn es wird aus dem Kohlenstoffdioxid der Luft, Wasser und erneuerbarer Energie hergestellt. Bei der elektrochemischen Reaktion entstehen nur CO2 und Wasser – die Stoffe, die zuvor hineingesteckt wurden. Problem ist derzeit natürlich noch die Methanolversorgung an Tankstellen. Bis Ende dieses Jahres jedoch, wenn der Sportflitzer auf den Markt kommt, will Gumpert, der mit einer chinesischen Firma kooperiert, eine Lösung präsentieren. Das Gefährt ist mit einem Preis von 420 000 Euro für Normalverdiener zwar nicht erschwinglich, doch es geht letztlich darum, eine Lanze für eine umweltgerechte Mobilität zu brechen. Sollten die geplanten 500 Sportwagen Gumperts Abnehmer finden, könnten andere Autobauer ebenfalls auf Methanol setzen. In der Folge würden auch erschwinglichere Methanol-Autos auf den Markt kommen. (DS)

Quelle: www.rolandgumpert.com

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