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Infopunkte Gesellschaft

raum&zeit-Ausgabe 211

Myanmar unter Beschuss

In Myanmar (früher Burma) soll es zu organisierten Gewaltexzessen der Sicherheitskräfte, aber auch der buddhistischen Mehrheit des Landes gegen die sogenannten Rohingya kommen, einer muslimischen Minderheit. 300 000 Rohingya sollen bereits ins benachbarte muslimische Bangladesch geflohen sein. Sie berichten von gezielten Morden an Zivilisten, Vergewaltigungen, Folter und systematischer Zerstörung ganzer Dörfer. Malaysia und Pakistan haben diplomatische Protestnoten eingelegt, Hilfslieferungen für die Geflüchteten werden organisiert und im Internet entlädt sich der Zorn von Muslimen weltweit. Natürlich lässt sich aus der Ferne nicht überprüfen, was in Myanmar tatsächlich geschieht und selbstverständlich ist jede Art von Gewalt gegen Zivilisten ausnahmslos zu verurteilen. Was hierzulande aber fast völlig verschwiegen wird, ist die Tatsache, dass die Rohingya schon seit vielen Jahren einen von Saudi-Arabien und Pakistan unterstützten brutalen Guerilla-Kampf für die Unabhängigkeit „ihrer“ Provinz Rakhine von der myanmarischen Regierung führen. Ursprünglich stammen die Rohingya aus Pakistan. Sie wurden im 19. Jahrhundert von den Engländern als Arbeitskräfte im damaligen Burma angesiedelt. Ausgelöst hat die derzeitigen Unruhen der Überfall eines Rohingya-Kommandos auf eine Polizeistation mit zahlreichen Toten Ende August 2017. Die politischen Kommentatoren hierzulande werfen der Regierung Myanmars „xenophobes Reinheitsdenken“ vor. Der Friedensnobelpreisträgerin aus dem Jahr 1991, Aung San Suu Kyi, unterstellt man einen „bitteren, ressentimentgeladenen Nationalismus“, den sie „entweder in der Tiefe ihres Herzens teilt oder gegen den sie nicht aufzustehen wagt“, heißt es in der Zeit. Doch man muss fragen: Wieso gibt es Spannungen mit den Muslimen, nicht aber mit 2,8 Millionen Christen und einigen 100 000 Hindus, die friedlich in Myanmar leben? Aung San Suu Kyi bestreitet die pauschalen Vorwürfe gegen ihr Land. Sie forderte UN-Diplomaten auf, sich persönlich davon in Rakhine zu überzeugen, dass die meisten muslimischen Dörfer von Gewalt verschont blieben; man solle gemeinsam nach einer Lösung für den Konflikt suchen. Ob dies allerdings vom Welt-Hegemon USA gewünscht wird, darf bezweifelt werden. Könnte Myanmar der Startschuss sein für eine Umzingelung Chinas durch die USA, wie es schon Russland erlebt hat? Soll Myanmar destabilisiert und als „failed state“ vom Westen quasi übernommen werden? Dazu sagte der CDU-Politiker Willy Wimmer auf dem Privatinvestor-Tag 2017: „Burma ist das typische Land dafür, im Interesse der Vereinigten Staaten instrumentalisiert zu werden.“ Beobachten wir genau! (DS)

Quellen: www.geopolitica.ru
www.youtube.com/watch?v=-85gxAomTCc

Investigative Journalistin Friederike Beck verstorben

Die Nachricht vom Tode unserer Autorin Friederike Beck erreichte uns erst fünf Monate später. Wir waren geschockt. Wir kannten sie als eine unerschrockene Investigativ-Journalistin, die sich ausschließlich der Wahrheit verpflichtet fühlte. Ihre Recherchequalitäten suchten ihresgleichen. Völlig nüchtern und unbeirrt pflegte sie das Internet und andere Medien nach glaubwürdigen Quellen zu durchforsten. Jede ihrer politisch relevanten Aussagen war durch Angabe seriöser Quellen belegt. Unbarmherzig reihte sie Beweise aneinander, fast immer ohne jegliche Polemik. Das „Big Picture“ entstand im Leser ihrer Artikel und Bücher von ganz allein. Keine Spur von unlauteren Tricks, manipulativen Wendungen oder hinterhältigen Formulierungen. Immer gerade heraus, immer treffsicher, weil faktenorientiert. Man hatte das Gefühl, hier ist nichts zu viel und nichts zu wenig gesagt. Ihr unprätentiöser Stil passte sich stets perfekt und ohne jegliche Eitelkeiten den transportierten Inhalten an, die Sache stand immer im Vordergrund. Sie hatte es nicht nötig, große Worte zu machen, um Emotionen zu schüren. Für ihre Bücher „Das Guttenberg-Dossier“ und „Die geheime Migrationsagenda“ erntete sie weit über Deutschland hinaus Respekt, aber auch völliges Ignorieren seitens der Mainstream-Medien. Den Mächtigen waren ihre Enthüllungen um heuchlerische und verlogene Politiker, den Milliardär George Soros und die transatlantischen Netzwerke und NGOs ganz sicher ein Dorn im Auge. Friederike Beck verstarb am 28. Mai 2017 nach langer, schwerer Krankheit im Alter von nur 54 Jahren. Mit ihr hat eine großartige Enthüllungsjournalistin die Bühne verlassen. Wir werden sie stets in bester Erinnerung bewahren. (DS)

Westen verweigert Hilfe für den Wiederaufbau Syriens

Gegründet im Jahr 2012 bekannte sich die internationale Kontaktgruppe „Freunde Syriens“ – darunter die USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, die Türkei, Ägypten und Saudi-Arabien – zu dem Ziel, den syrischen Machthaber Baschar al Assad zu stürzen und die „Demokratie“ dort einzuführen. Wie üblich bei solchen regime changes wurden oppositionelle Gruppen, Aufständische und Terrororganisationen wie der Islamische Staat mit Waffen beliefert, um die Destabilisierung dieses uralten Kultur-Landes auf den Weg zu bringen. Wir kennen die Folgen: Tausende Tote, Vertreibung, Flucht, Terrorherrschaft, die Zerstörung ganzer Städte und unschätzbar wertvoller Kulturgüter sowie die Massenmigration nach Europa. Nun, da das syrische Militär mit Hilfe Russlands die Oberhand im Konflikt gewonnen hat, soll das Land wieder aufgebaut werden. Rund 500 000 Syrer sind seit Beginn des Jahres wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Wer hilft? Jedenfalls nicht die „Freunde Syriens“. Stattdessen engagieren sich Russland, China und der Iran. Ende August 2017 fand in Damaskus erstmals seit sieben Jahren wieder die „Internationale Messe“ statt, die älteste Warenschau im Nahen Osten. Das Motto der 59. Messe: „Syrien lebt“. 2,2 Millionen Menschen besuchten sie – neuer Besucherrekord. 1 562 Unternehmen aus 42 Staaten präsentierten sich. Messechef Tamer Jaghi appellierte an den Westen und insbesondere Deutschland, sich am Wiederaufbau zu beteiligen. Aber der Westen will nicht, solange Assad im Amt sitzt. Der syrische Präsident ist in weiten Teilen des Volkes sehr beliebt. Über ihn sagte der bekannte Freie-Energie-Aktivist Achmed Khammas (www.Buch-der-Synergie.de), der einen syrischen Vater hat und sich oft in Syrien aufhält, in einem Vortrag auf dem Kongress „Zukunftstechnologien“ (29.09. – 01.10.2017, Graz): „Assad ist ein liebenswürdiger Mensch. Punkt.“ (DS)

Quellen: www.epochtimes.de
www.deutsche-wirtschafts-nachrichten.de

Haribo macht doch nicht froh

Hinter den Kulissen der bunten Gummibärchenwelt von Haribo kann einem so richtig der Appetit vergehen. Nicht nur dass in den niedlichen Figuren Gelatine aus Schweineschwarten verarbeitet ist. Sondern die Schweine, die dafür herhalten mussten, lebten teilweise auch noch in Betrieben, in denen sie besonders qualvoll gehalten wurden, wie die ARD berichtete. Haribo bezieht Gelatine von der Firma Gelita und diese kauft bei dem deutschen Fleischvermarkter „Westfleisch“ ein. Tierschutz-Aktivisten machten in einigen Zulieferbetrieben von „Westfleisch“ Videoaufnahmen, die völlig verdreckte und kranke Schweine zeigen. Die Tiere haben Geschwüre, offene Wunden, abgefressene Schwänzchen, vereiterte Augen und unzureichenden Zugang zu Trinkwasser. Damit aber nicht genug. Hinter einer weiteren Zutat der fröhlichen Bärchen, dem Carnauba-Wachs, verbirgt sich ein Skandal. Das Wachs verleiht Fruchtgummis ihren Glanz und verhindert, dass die einzelnen Teilchen verkleben und sich zu einem großen Fruchtgummikoloss vereinigen. Carnauba-Wachs stammt von einer Palme, die nur im Nordosten von Brasilien wächst. Eigentlich könnte die Nachfrage nach diesem Wachs einen gesunden Landwirtschaftszweig erblühen lassen, nachhaltig und mit positiven Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der Bevölkerung. Schon lange ist aber bekannt, dass die Arbeiter auf den Carnauba-Farmen ausgebeutet und unmenschlich behandelt werden. Sie wohnen in der Erntezeit mehrere Wochen auf dem Gelände und schlafen meist im Freien oder in einem Lastwagen. Oft gibt es keine sanitären Anlagen und auch kein sauberes Trinkwasser. Die Arbeit ist gefährlich. Wenn die Arbeiter mit riesigen Stangen die Palmenstrünke abschneiden, kann es passieren, dass diese auf sie herunterfallen und sie verletzen. Die ARD-Reporter fanden auch Minderjährige vor, die auf den Farmen eingesetzt wurden. Während der Haribo-Konzern zu den Missständen in den Schweineställen keine Stellungnahme abgegeben hat, kündigte er an, den Vorwürfen bezüglich der Arbeitsbedingungen in Brasilien nachzugehen. (AF)

Quelle: www.ard.de

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