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Infopunkte Gesundheit

raum&zeit-Ausgabe 201

Autismus durch Antidepressiva

Antidepressiva werden bei uns großzügig verordnet und sind heiß begehrt. Leider werden ihre Nebenwirkungen aber häufig unterschätzt. Neben den bereits bekannten wurde nun eine neue, sehr bedenkliche, entdeckt. Bisher hieß es, Antidepressiva würden in der Schwangerschaft keine gravierende Gefahr für die Mutter und das Kind darstellen. Eine Studie aus Montreal kam jedoch zu anderen Ergebnissen. Wissenschaftler der University of Montreal hatten Daten von 145 000 Schwangeren analysiert und festgestellt, dass Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft Antidepressiva eingenommen hatten, ein 87 Prozent höheres Risiko hatten, an Autismus zu erkranken! Insbesondere Antidepressiva der Gruppe der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) stellten sich als Gefahr für die Ungeborenen heraus. Dies ist an und für sich nicht erstaunlich, denn Serotonin, das sogenannte Wohlfühlhormon, ist ein wichtiger Botenstoff, der bei der Entwicklung des Gehirns im Mutterleib mitwirkt. „Gerade im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel befindet sich das Kind in einer kritischen Phase der Gehirnentwicklung“, erklärt die Leiterin der Studie, Professorin Anick Bérard. Insbesondere während dieser Zeit seien SSRIs in der Lage, die sensiblen Prozesse im Gehirn zu stören und die Grundlage für eine spätere Erkrankung an Autismus zu bereiten.
Das Ergebnis dieser Untersuchung ist alarmierend, denn sechs bis zehn Prozent aller Schwangeren bekommen derzeit von ihren Ärzten Antidepressiva verordnet. (AF)

Quelle: www.zentrum-der-gesundheit.de

Vitamin D schützt vor Multipler Sklerose

Die Betroffenen sind meist noch im jungen Erwachsenenalter, zwischen 20 und 40, wenn die ersten Symptome von Multipler Sklerose auftreten wie zum Beispiel Gefühlsstörungen in den Beinen und Armen, Unsicherheiten beim Stehen und Gehen oder Sehstörungen. Meist handelt es sich dabei um einen sogenannten ersten Schub, bei dem es bleiben kann oder auf den weitere folgen können.
Eine wichtige Maßnahme, um ein Fortschreiten der Krankheit zu vermeiden, ist die ausreichende Versorgung mit Vitamin D. Dies wurde bereits 2013 am ECTRIMS Vitamin D schützt vor Multipler Sklerose (European Committee for Research and Treatment in Multiple Sclerosis) – Kongress in Kopenhagen festgehalten. Und dies bestätigten kürzlich zwei Studien. Prof. Alberto Scherio von der Harvard Medical School Boston (USA) unternahm eine neue Auswertung der Studie BENEFIT der U. S. National Institutes of Health. Er fand heraus, dass Patienten, die bisher nur ein einzelnes neurologisches Symptom aufgewiesen hatten und ausreichend mit Vitamin D versorgt waren, sich nach fünf Jahren viel besser entwickelt hatten als andere mit niedrigerem Vitamin D-Spiegel. „Für jeden Anstieg um 50 nmol/l Vitamin D im Serum lässt sich nach diesen Daten eine Risikoreduktion für eine manifeste MS um 52 Prozent berechnen“, so Ascherio. Auch eine Verlaufsstudie vom Universitätsspital Basel an 1 000 Patienten mit diesem so genannten klinisch isolierten Syndrom (CIS) zeigte einen deutlichen Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Spiegel und Krankheitsprognose. Mehr zum Thema Vitamin D aus natürlicher Quelle in „Sonnenbote Champignon – Unterstützung für den Vitamin D Haushalt“, raum&zeit Nr. 187. (AF)

Quelle: „Vitamin D im Blick“, Der Heilpraktiker 1/2016

Dick durch Schlafmangel

Wenn die letzten Nächte kurz waren, steigt die Lust auf Süßes, Salziges und Fettiges. Dies stellten bereits einige Studien fest und führten es darauf zurück, dass Schlafentzug bestimmte Gebiete im Gehirn hemmt, die für die Selbstkontrolle zuständig sind. Eine neue Studie fand nun noch eine weitere Erklärung für dieses Phänomen. Forscher um Erin Hanlon von der University of Chicago beobachteten 14 Studenten, die vier Tage 8,5 Stunden schlafen durften und weitere vier Tage nur 4,5 Stunden. Jeweils am vierten Tag wurden den Teilnehmern neben ihren drei vollen Mahlzeiten zusätzlich Snacks wie Schokoriegel oder Chips angeboten. Es zeigte sich, dass die Probanden nach reduziertem Schlaf hier deutlich stärker zugriffen als nach ausreichendem Schlaf und in diesem Zustand 50 Prozent mehr Kalorien zu sich nahmen. Die Studenten erläuterten dazu, dass sie Heißhunger und großen Appetit gespürt hätten. Die Forscher hatten den Probanden während ihrer Aufenthalte mehrere Blutproben entnommen und diese erstmals auf das Endocannabinoid 2-Arachidonoylglycerol hin untersucht. Ihre Entdeckung: Schlafmangel erhöht den Spiegel dieses körpereigenen Cannabinoids, das an den gleichen Rezeptoren ansetzt wie Haschisch. Von dieser pflanzlichen Droge ist bekannt, dass sie Attacken auf Kühlschränke und Süßigkeitenregale fördert. „Der Schlafmangel fördert ein Signal, das den hedonistischen Aspekt des Essens verstärkt – das Wohlgefühl und die Befriedigung, die wir durch Essen erlangen“, so Erin Hanlon. (AF)

Quelle: www.wissenschaft.de

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