Krebs und Entgiftung

Warum es nicht ohne geht

Diesen Artikel teilen:  
© benjavisa – Fotolia.com

Braucht der Körper die Krebszellen, um die aufgenommenen Gifte erstmal wegzusperren? Die ganzheitliche Krebsberaterin Elke Linder ist davon überzeugt und gibt hier wertvolle Tipps, den Körper über alternative Entgiftungs- möglichkeiten zurück zur Gesundheit zu führ...
Weiter lesen

Krebs und Entgiftung
Von Elke Linder, Neunkirchen-Seelscheid – raum&zeit Ausgabe 153/2008

Braucht der Körper die Krebszellen, um die aufgenommenen Gifte erstmal wegzusperren?
Die ganzheitliche Krebsberaterin Elke Linder ist davon überzeugt und gibt hier wertvolle Tipps, den Körper über alternative Entgiftungs- möglichkeiten zurück zur Gesundheit zu führen.

Wie man Krebs in den Griff bekommt

Krebs und Entgiftung – zwei Worte, die für mich unbedingt zusammengehören. Bei Gesprächen mit Krebspatienten sehe ich jeden Tag, wie positiv sich Entgiftungsmaßnahmen auf das körperliche Befinden auswirken. Nicht nur Schmerzen lassen sich dadurch positiv beeinflussen. Gemeinsam mit gesunder Ernährung (zum Beispiel Öl-Eiweiß-Kost nach Dr. Budwig) und mentalem Arbeiten ist es vielen Krebspatienten bereits gelungen, ihre Krebserkrankung in den Griff zu bekommen.

Tumor als Entgiftungseinrichtung des Körpers

Die Allgemeinmedizinerin Dr. Catherine Kousmine konnte bereits vor Jahren nachweisen, dass ein Tumor wie eine „zweite Leber“ fungiert. In ihrem auf französisch erschienen Buch „Soyez bien dans votre assiette jusqu‘à 80 ans et plus“ beschreibt Dr. Kousmine ihre medizinischen Versuche mit Mäusen.1 Sie stellte fest, dass Mäuse, die selber an Krebs erkrankt waren und denen eine giftige Substanz verabreicht wurde, weniger auf die toxische Dosis reagierten als gesunde Mäuse. Von den mit Krebs befallenen Mäusen überlebten nach einer toxischen Dosis 50 Prozent, von den gesunden Mäusen starben alle Tiere. Selbst eine 1,5-fach erhöhte Dosis wurde von ihnen vertragen, wohingegen gesunde Mäuse zu 100 Prozent daran verstarben. 

Die Forschungen von Dr. Kousmine zeigten, dass ein Tumor ein Vielfaches mehr an Giftstoffen aufnehmen kann als unsere gesunden Zellen, die meist irreparabel geschädigt werden können. Ein Tumor ist demzufolge in der Lage, ähnlich wie unser großes Entgiftungsorgan, die Leber, Giftstoffe zu neutralisieren. Wird demnach ein Tumor vollends entfernt, verliert unser Körper eine wichtige Entgiftungsmöglichkeit. Wird also eine Operation mit vollständiger Tumorentnahme angestrebt, so sollte vorher unbedingt intensiv entgiftet werden. Wenn dies nicht geschieht, ist es als sehr wahrscheinlich anzusehen, dass der Körper erneut Tumore bilden wird, um seiner Entgiftungsfunktion wieder optimal nachgehen zu können. 

Auch ein saures Milieu kann Krebszellen nicht erschüttern. Vielmehr ist es ideal für sie, da sie sich hervorragend an übersäuertes Gewebe anpassen und dies sogar noch als Schutzmechanismus nutzen können. Unsere Abwehrzellen hingegen sind extrem säureempfindlich und stellen schon bei einem pH-Wert von 7,2 sämtliche Aktivitäten ein.

Chemische Medikamente blockieren Entgiftung

Dr. Max Gerson (1881–1959), ein weiterer Pionier der alternativen Krebsszene, bemerkte schon vor Jahrzehnten, dass es unmöglich ist, zu entgiften und dem Körper gleichzeitig Medikamente und Gifte zuzuführen. 

Eine Aussage, die im krassen Gegensatz zu der Behandlung mit Chemotherapeutika steht. Chemotherapeutika sind Gifte, die den schwer geschädigten Organismus von Krebspatienten noch zusätzlich vergiften. Dr. Gerson vertrat die Meinung, dass Krebs in einem normalen Metabolismus nicht entstehen kann. Erst wenn wichtige Organe, wie zum Beispiel die Bauchspeicheldrüse oder die Leber, in ihrer Funktion gestört sind, ist es Krebszellen möglich zu wachsen. Durch intensive Entgiftung, kombiniert mit salzfreier, fettarmer Kost, frisch gepressten Säften und der Zufuhr von essentiellen Nährstoffen, erreichte er, dass sich der gestörte Metabolismus wieder normalisierte. Welch große Bedeutung dabei der Entgiftung zukam, bemerkte er, als ihm die ersten Patienten nach intensiver Enzymgabe starben. Er folgerte daraus, dass ihre Leber nicht mehr dazu in der Lage war, die durch die erfolgreiche Therapie anfallenden Tumorzerfallsgifte zu neutralisieren. Erst als er damit begann, seinen Patienten mehrmals am Tag Kaffee-Einläufe zu verabreichen, war es der Leber wieder möglich, mit den anfallenden Zerfallsgiften fertig zu werden. 

Was ist die Besonderheit an Kaffeeeinläufen?

Das enthaltene Koffein regt die Durchblutung von Leber und Darm an und öffnet die Gallengänge besser, sodass die Leber Abfallstoffe schneller ausscheiden kann, und unterstützt die Dialyse von Giftstoffen aus dem Blut durch die Dickdarmwand. Patienten mit starken Schmerzen wird empfohlen, rund um die Uhr alle zwei Stunden Kaffee-Einläufe, zu machen.
Jeder Krebspatient sollte von dieser Entgiftungstherapie Gebrauch machen. Sie ist hochwirksam und einfach zu Hause durchzuführen. Hierzu werden 800–1 000 ml Wasser und 3–5 EL biologischer, koffeinierter Kaffee zubereitet. Danach lässt man den Kaffee auf Körpertemperatur abkühlen und führt ihn mittels eines Irrigators rektal ein. Nach Möglichkeit soll der Einlauf 10–15 Minuten im Darm verbleiben.2

Öl Eiweiß Kost nach Budwig

Der Fettforscherin Dr. Johanna Budwig (promoviert in Chemie und Physik) gelang es bereits in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts, durch die von ihr erfundene Öl-Eiweiß-Kost3 und das dazugehörige ELDI-Öl (Elektronen-Differenzierungs-Öl, bestehend aus doppelt hochungesättigten Fettsäuren) den Körper stark zu entgiften und so dem Krebs die Lebensgrundlage zu entziehen. Mithilfe des ELDI-Öles, das äußerlich angewandt wird, ist es dem Organismus möglich, über die Haut intensiv zu entgiften. Das Öl wird dabei auf die Haut aufgetragen. Daraufhin legt man sich für ca. 20–30 Minuten ins Bett, damit das Öl in die Haut einziehen kann. Anschließend wird warm abgeduscht und bei Bedarf mit einer milden Seife (zum Beispiel Stutenmilchseife) nachgereinigt. Als Abschluss sollte noch einmal kalt abgeduscht werden.4

Basenbäder

Eine ebenso effektive Möglichkeit über unsere Haut zu entgiften, besteht in der Anwendung von Bädern. Durch vermehrte Blutzirkulation und Schwitzen werden Giftstoffe aus dem Organismus ausgeschwemmt und das Gewebe entgiftet. Die Bäder sollten basisch sein, was durch Zugabe von zum Beispiel Kaiser-Natron (zwei Beutel für ein Vollbad) oder „Meine Base“ erreicht werden kann. Sollten Vollbäder nicht vertragen werden, so kann man auf Fußbäder ausweichen oder Basenstrümpfe (Baumwollsocken werden in eine basische Flüssigkeit getaucht, ausgewrungen und angezogen. Ein zweites Paar Strümpfe wird darüber gezogen und über Nacht anbehalten). Mit Indikatorpapier aus der Apotheke lässt sich feststellen, wie basisch eine Flüssigkeit ist.

Neben Dr. Budwig wiesen auch andere Spezialisten (Dr. Warburg, Dr. Seeger, Dr. Fryda) auf die Wichtigkeit von rechtsdrehender Milchsäure bei Krebs hin. Bei einer Krebserkrankung entsteht linksdrehende Milchsäure, die wiederum für auftretende Schmerzen mitverantwortlich gemacht werden kann. Linksdrehende Milchsäure säuert das Gewebe, was wiederum zu einer Einschränkung der Zellatmung führt (W. Fryda, „Adrenalinmangel als Ursache der Krebsentstehung“, S. 43) und weitere pathologische Stoffwechselprodukte anfallen lässt. Im Gegensatz zu einem gesunden Organismus ist der Organismus des Krebspatienten durch ein saures Gewebe und alkalisches Blut gekennzeichnet. Durch Einnahme von rechtsdrehender Milchsäure (zum Beispiel Sauerkrautsaft) ist es möglich, diesen Zustand wieder umzukehren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei einer Entgiftungstherapie ist das Trinken. Anfallende Giftstoffe können so über die Niere aus dem Körper ausgeschieden werden. Es sollte darauf geachtet werden, dass täglich mindestens zwei bis drei Liter Flüssigkeit (vor allem stilles Wasser oder verdünnter Kräutertee, auch grüner Tee) getrunken wird. Zusätzlich sind frisch gepresste Säfte zu empfehlen.  Sie sind reich an Mineralien, Enzymen und Vitaminen und regen die Nieren an, den Körper zu entgiften. 

Alle Maßnahmen, welche die Entgiftungsorgane stärken, sollten ergriffen werden. Therapeuten verfügen diesbezüglich über ein großes Arsenal an Möglichkeiten. Eine effektive Entgiftungsmaßnahme stellt zum Beispiel die so genannte Aqua-tilis-Therapie dar. Erfunden wurde sie von dem Nuklearphysiker Dr. Essaidi. Er vertrat die Ansicht, dass Krebs und andere schwere Krankheiten durch ein gehäuftes Vorkommen von Freien Radikalen entsteht. Der Patient sitzt dabei (alleine oder mit Begleitperson)  in einer Kabine (vergleichbar einer Sauna in Pyramidenform). In dieser Kabine ist der Patient von heißem Wasserdampf (spezielle Zusammensetzung) und einem genau definierten elektromagnetischen Feld umgeben. Die positiv geladene Umgebung soll dem Körper nun die Freien Radikale entziehen beziehungsweise diese neutralisieren. Durch die entstandene Hitze, vergleichbar einer Sauna, stellt diese Therapieform zusätzlich eine hervorragende Entgiftungsmaßnahme dar (weitere Informationen finden Sie unter www.aquatilis.com; das Zentrum befindet sich in Eindhoven, NL).

Im Zuge einer komplementären, ganzheitlichen Behandlungsmodells, sollten umfassende Entgiftungsmaßnahmen unbedingt ins Therapiekonzept einbezogen werden. 

Das Wichtigste ist jedoch, dass auch zu Hause Maßnahmen ergriffen werden, die zur Entgiftung beitragen und zwar täglich. Kaffeeeinläufe, Basenbäder, Bewegung an frischer Luft, frisch gepresste Säfte und viel trinken sollten unbedingt in den Tagesablauf integriert werden.

Zusätzlich muss unbedingt darauf geachtet werden, dass gleichzeitig die weitere Aufnahme von Giftstoffen vermieden wird. Man sollte nie vergessen, dass die Krebszellen ein Vielfaches mehr an Giftstoffen vertragen, anders als die gesunden Zellen, die ihren zugedachten Aufgaben dadurch nicht mehr nachkommen können. 

Im Folgenden werden nur einige der Faktoren genannt, die unbedingt vermieden werden sollen:

1. Ernährung

Auf die große Bedeutung von gesunder Ernährung bei Krebs kann gar nicht oft genug hingewiesen werden. Verschiedene Ernährungsformen, sei es die Öl-Eiweiß-Kost nach Dr. Budwig, Makrobiotik, Rohkost u. v. a. haben schon früh bewiesen, wie positiv sich dadurch Krebsgeschehen beeinflussen lassen. Krebspatienten sollten sich unbedingt hierüber informieren. Grundsätzlich sollte gemieden werden: jede Art von Zucker, Fleisch und Wurst, Weißmehlprodukte, Margarine und Butter. Essentielle Lebensmittel: viel Obst und Gemüse, gute Öle (hier besonders Leinöl), Pseudogetreide (Amaranth, Quinoa). Hierbei sollte zusätzlich auf gute Qualität geachtet werden, nach Möglichkeit Nahrungsmittel aus biologischem Anbau kaufen.

2. Elektromagnetische Belastungen und Erdstrahlen

Künstlich erzeugte Strahlungen (Elektrosmog), ebenso wie natürliche Strahlungen (Erdstrahlungen) und Felder können sich sehr negativ auf den Organismus auswirken. Gerade Krebspatienten sollten darauf unbedingt achten und eventuell einen Geopathologen zu Rate ziehen, damit der Körper nicht noch zusätzlichen Belastungen ausgesetzt wird. Natürlich sollte hierbei auch auf den Schlafplatz geachtet werden. Im Schlafbereich sollten elektrische Geräte (Radiowecker, schnurloses Telefon etc.) tabu sein. Ein Netzfreischalter kann dafür sorgen, dass in der Nacht kein Strom mehr im Schlafzimmer fließt.

3. Zähne

Auf die Wichtigkeit von gesunden Zähnen kann man nicht oft genug hinweisen. Krebspatienten sollten sich unbedingt mit dieser Thematik auseinandersetzen. Die beste Entgiftungstherapie nutzt wenig, wenn der Organismus ständig mit zusätzlichen Giftstoffen (Quecksilber aus Amalgamfüllungen oder Siphanosphora-Keimen aus toten Zähnen) belastet wird.

Für Krebspatienten ist es demzufolge lebensnotwendig zu entgiften. Viele Betroffene berichten im Zuge intensiver Entgiftungsmaßnahmen über einen Rückgang ihrer Schmerzen und einen Zugewinn an Lebensqualität.

Die Autorin

Elke Linder
Nach zweijähriger Ausbildung zur Ganzheitlichen Krebsberaterin (Verein Men-schen gegen Krebs e. V.) seit 2005 ganzheitliche Beratung von Krebspatienten, seit 2007 Mitarbeiterin der medizinischen Hotline des Vereins Menschen gegen Krebs e. V., seit 2008 Mitarbeit im Deutschen Ganzheitlichen Krebsberatungs- und Informationszentrum (DGK) in Remshalden-Buoch im Rahmen einer 3. Meinung für Krebspatienten.

e-mail: elke-linder-gkb@online.de 

Fußnoten

1  C. Kousmine: „Soyez Bien Dans Votre Assiette Jusqu‘a 80 Ans et Plus“, Primeur Sand, 1985, ISBN 2893570011, S. 229

2  Dr. Max Gerson: „Eine Krebs-Therapie“, Waldhausen, 2001, ISBN 3-89526-000-2;  Adressen für Gerson-Therapie: Haus Chattenbühl, Hannoversch Münden,  www.chattenbuehl.com; Stilles Haus, Bad Wildungen, www.stilles-haus.de

3  Dr. J. Budwig:  „Krebs –  Das Problem und die Lösung“, 2001, Sensei Verlag, ISBN 3-932576-63-2 

4  Bezugsquelle: Reformhaus Bloching, Birkenweg 3, Freudenstadt.

Artikel "Krebs und Entgiftung" online lesen

Klicken Sie auf folgenden Link um den Artikel online zu lesen:

Artikel online lesen
zur Startseite