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Mahatma Gandhi und die Reinheit des Lebens

Idol des gewaltfreien Widerstands

von Ravi Roy

Gewaltfreiheit ohne Einschränkung samt einem Leben nach natürlichen Gesetzmäßigkeiten, um gar nicht erst krank zu werden – körperlich wie seelisch – das waren die Lebensziele der weltverändernden „großen Seele“ aus Indien. Was viele nicht wissen: der Führer der Unabhängigkeitsbewegung und Symbol des gewaltfreien Widerstands half auch, die Homöopathie in Indien zu etablieren.

Mahatma Gandhi ist für seinen gewaltfreien Kampf für die Freiheit Indiens berühmt geworden. Mit seinem unbeirrbaren Widerstand gegen Ungerechtigkeit und Tyrannei bewegte er viele Menschen dazu, Gerechtigkeit in die Hände zu nehmen, wie etwa Nelson Mandela in Südafrika. Als Gandhi sich dazu entschied, mit Herz und Seele für die Rechte der Inder in Südafrika und später für die Freiheit von Indien zu kämpfen, wurde ihm klar, dass er sein ganzes Leben nach der Reinheit, die das Leben von ihm verlangte, umstellen musste. Infolgedessen richtete er sein Leben nach den Grundsätzen des achtgliedrigen Pfades des Raja-Yoga (sprich: Radscha) aus. 

Bewandert in den Lehren des Yoga
Geboren am 2. Oktober 1869 wurde er zunächst Rechtsanwalt. Als er in Südafrika wegen seiner Hautfarbe aus dem Zug geworfen wurde – denn das Abteil, in dem er saß, war nur für Weiße bestimmt –, erwachte sein Kampfgeist. Bewandert in den Lehren des Yoga begann er diese Regeln in sein Leben einzubauen. Als Jugendlicher hatte er Fleisch gegessen, obwohl er aus einer Familie stammte, die tief spirituell war und rein vegetarisch lebte, hatte sogar eine Zeitlang geraucht und Wein getrunken. Doch all das waren notwendige Erfahrungen, da derjenige, der das Unreine kennengelernt hat und daraus unbeirrbar die Reinheit erlangt, der wahre Yogi ist. 
Das grundsätzliche Postulat des Yoga ist, einen gesunden Körper und Geist zu erschaffen. Die ersten zwei Glieder des Raja-Yoga sind „Yama und Niyama“. Sie verlangen vollständige Reinheit des Geistes und Körpers. Für Gandhi war klar, seine Lebenseinstellung musste die absolute Gewaltlosigkeit verkörpern! Darin sah er die Möglichkeit, alle anderen Forderungen einzuschließen, etwa„den Zorn zähmen“. Wenn der Mensch gewaltlos ist, kann der Zorn nicht mehr entstehen, da es der Zorn ist, der zur Gewalt führt. Dass Gandhi eine große Seele (Mahatma) war, zeigte sich schnell, da er unter allen Umständen die Gewalt in sich unter Kontrolle hielt, egal wie schlimm er beschimpft oder geschlagen wurde. Mit der Zeit entwickelte er geniale Strategien, um Widerstand gegen Ungerechtigkeit zu leisten. Eine war die „Nichtkooperations-Bewegung“. Zwar wird sie als fehlgeschlagen dargestellt, da sie den momentanen Zweck in den Jahren 1920-22 nicht erfüllen konnte, jedoch bewirkte sie bei den Menschen langsam überall auf der Welt ein neues Bewusstsein. 

 

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