© James Thew/Adobe Stock

Lichttechnik

Ultraviolett im Dienst der Gesundheit

Von Dipl.-Phys. Detlef Scholz, Wolfratshausen

Ultraviolettes Licht ist janusköpfifig: Einerseits kann es Verbrennungen und Hautkrebs verursachen, andererseits induziert es die Vitamin-D-Synthese, hellt die Stimmung auf und stimuliert das Immunsystem. Zudem spielt es – angetrieben durch die Corona-Krise – eine wachsende Rolle bei der Desinfektion beziehungsweise Sterilisation.

Ultraviolettes Licht (UV) schließt sich an den sichtbaren Teil des elektromagnetischen Spektrums (ca. 750 Nanometer – 400 nm) an und wird wie dieses fortlaufend von der Sonne emittiert. Die Wellenlänge von UV beginnt laut Definition bei 400 Nanometer (nm, 1 nm = 10-9 Meter) und erstreckt sich bis 100 nm. Je kürzer die Wellenlänge, desto energiereicher die Strahlung. Auch wenn UV-Licht vom Menschen nicht direkt wahrgenommen werden kann, so hat es doch eine starke, nachweisbare Wirkung auf den Organismus. Es kann, abhängig von der Dosis, schädlich oder nützlich sein (s.u.). UV wirkt direkt auf Auge und Haut, induziert die Vitamin-D-Synthese, regt das Immunsystem an und kann Keime aller Art unschädlich machen. Das ist das Thema dieses Artikels.

Die Wissenschaft definiert drei UV-Bereiche:
UV-C: Im Abschnitt von 100 bis 280 nm spricht man von UVC-Strahlung, dem energiereichsten Ausschnitt der UV-Strahlung. Sie wird komplett von der Atmosphäre geschluckt.
UV-B: Der mittelwellige UV-Anteil geht von 280 bis 315 nm. Bis zu zehn Prozent der ursprünglichen UVB-Intensität kommt am Erdboden an, den Rest absorbiert die Luft. Bei geschwächter Ozonschicht (in den oberen Atmosphärenschichten) erhöht sich die UVB-Intensität in Erdbodennähe.
UV-A: Das ist die langwellige UV-Strahlung von 315–400 nm. Sie erreicht den Erdboden nahezu ungefiltert.

€ 2.25 inkl. 7% MWST
zur Startseite