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Wildpflanzen für die Küche

Teil 4: Sommer, Sonne, Steinfrucht

Von Eleni Ehlers, Inzing, Tirol

Im letzten Teil der Serie ernten wir uns durch die sommerliche Landschaft. Diesmal stehen neben Beeren und Blüten auch essbare Pilze auf unserer Sammelliste.

Wir beginnen unsere sommerliche Tour diesmal direkt an einem kleinen Bachlauf. Von unseren Ausflügen im Herbst ist uns noch der Wuchsort der Kohl-Kratzdistel (Cirsium oleraceum) in Erinnerung geblieben (siehe raum&zeit 239). Damals haben wir die Wurzeln ausgegraben. Jetzt möchten wir die Blütenstände sammeln, die wie bei allen Kratzdistel-Arten, mit Ausnahme der Silberdistel, essbar sind. Wir sammeln besonders große Blütenkörbe, um aus ihnen „Artischocken“ zuzubereiten. Dafür entfernen wir die äußeren Hüllblätter und die hellgelben Einzelblüten. Die bearbeiteten Blütenböden werden später in einem Sud aus Essig, Wasser und Salz zwei Minuten blanchiert und anschließend zusammen mit diesem in Einmachgläser abgefüllt.

Essbare Blüten
Entlang des Bachlaufs führt ein Kiesweg, auf dem wir ein Stückchen weitergehen. Direkt am Wegesrand sehen wir die zart-rosa Blüten der Weg-Malve (Malva neglecta). Die Malve ist leicht an ihren niederliegenden Sprossen mit den rundlichen bis nierenförmigen Blättern, die fünf- bis neunlappig und gezähnt sind, zu erkennen. Gleich neben ihr entdecken wir ihre Schwester, die Wilde Malve (Malva sylvestris). Sie trägt dunklere Blüten und wächst aufrecht in die Höhe. Von beiden sammeln wir die Blüten, die wir entweder frisch als essbare Deko oder getrocknet in Blütensalzen oder Teemischungen verwenden. Nicht weit entfernt von den Malven sehen wir eine hohe, gelbblühende Staude. Die vielen kleinen Blütenkörbchen der Kanadischen Goldrute (Solidago canadensis) werden zahlreich von Bienen und anderen Insekten besucht. Wir sammeln ein paar Blütenstände, um sie getrocknet als Tee zu verwenden (siehe Kasten).

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