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Aluminium-Luft-Akkus – besser als Lithium-Ionen? 

Konkurrenz für den Platzhirsch?

E-Autos fahren heute fast ausschließlich mit Lithium-Ionen-Akkus. Diese haben jedoch einige Nachteile wie eine hohe Umweltbelastung im Herstellungsprozess, eine bescheidene Reichweite und nicht zuletzt bergen sie ein Brandrisiko (s. Infopunkt „Explodierende Akkus“). Natürlich kennt die Elektrochemie Alternativen, zum Beispiel Aluminium-Luft-Batterien. Diese bieten aufgrund ihrer Energiedichte von 1300 Wattstunden/Kilogramm eine achtfache größere Reichweite und könnten das E-Auto mit einer Ladung 2 400 Kilometer weit befördern. Ihre Herstellungskosten betragen nur 1/6 derer von Lithium-Ionen-Akkus. Zudem ist Aluminium das am häufigsten vorkommende Metall weltweit. Alu-Batterien hatten jedoch bislang den Nachteil, dass der benötigte Elektrolyt giftig und ätzend ist, was den kommerziellen Einsatz stark einschränkte. Dies hat der englische Ingenieur Trevor Jackson geändert. Er hat bei einer öffentlichen Präsentation den Elektrolyten getrunken, um die Ungefährlichkeit zu demonstrieren. Das Rezept ist sein Betriebsgeheimnis. Ein weiterer Nachteil der bisherigen Alu-Luft-Brennstoffzellen (wie es korrekt heißen müsste) ist, dass das Aluminium sehr rein sein muss. Doch auch dies hat Trevor Jackson verbessert. Für die von ihm entwickelte Variante lassen sich zum Beispiel auch recycelte Aludosen verwenden. Schließlich und endlich ist nicht bekannt, dass Alu-Luft-Batterien Feuer fangen oder explodieren können – ein weiterer Pluspunkt. Ein Nachteil, so könnte man meinen, liege darin, dass die Zellen nicht wieder aufgeladen werden können. Sie müssen also nach Gebrauch gegen eine neue ausgetauscht werden, was nur 90 Sekunden dauern soll. Allerdings lassen sich die benutzten Zellen vollständig recyceln, es entstehen dabei keinerlei Abfälle. Lithium-Ionen-Akkus müssen dagegen nach ihrer Lebensdauer entweder teuer entsorgt oder für das Fünffache der Herstellungskosten recycelt werden! Zeitungsberichten zufolge hat sich der Batterie-Hersteller Austin Electric bei Trevor Jacksons Firma Métalelctrique eingekauft, um die Batterien zur Marktreife zu bringen. Métalectrique bietet auch diverse Lizenz-Modelle an, um eine weltweite Infrastruktur aufzubauen. Für Anfang 2023 ist geplant, Nachrüstungs-Kits anzubieten, womit Diesel und Benziner für circa 4 000 Euro mit einem zusätzlichen Elektro-Antrieb auf Basis von Alu-Luft-Energie ausgestattet werden können. Der Fahrer kann mit dieser Variante den Verbrennungsmotor weiterhin nutzen. 

Quelle: www.metalectrique.com

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