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EU: Corona-Impf-Deals und kein Ende

Überschüssige Impfstoffe landen auf dem Müll

Überschüssige Impfstoffe landen auf dem Müll, doch die EU-Bürger zahlen noch bis 2027 für weitere Lieferungen – vertraglich vereinbart zwischen EU und Pharmakonzernen. Von insgesamt 4,62 Milliarden bestellten Dosen sind in der Europäischen Union 976 Millionen Dosen verbraucht worden. Die EU dürfte dafür insgesamt 71 Milliarden Euro ausgegeben haben – nicht einberechnet sind Forschungsgelder für die Impfstoff-Entwicklung im Vorfeld sowie Folgekosten durch Steuertricksereien der Pharmariesen im Nachgang.

Innerhalb der EU sind bislang mindestens 215 Millionen Dosen Covid-19-Impfstoffe vernichtet worden. Die Kosten für die Steuerzahler belaufen sich laut einer vom Magazin „Politico“ durchgeführten Schätzung auf mindestens vier Milliarden Euro – geht man von günstigen 19,39 Euro pro Dosis aus. Die Preise unterliegen aber nach wie vor – wie alle Vertragsdetails mit den Impfstoff-Herstellern – strengster Geheimhaltung seitens der EU. Und sie könnten zumindest vom Pharmakonzern Pfizer in Zukunft noch deutlich angehoben werden.
Im Lockdown-Winter 2020/2021 standen den 450 Millionen EU-Bürgern laut den Verträgen mit der Pharma-Industrie pro Bürger drei Impfdosen, samt einer vertraglichen Option über weitere 2,7 Dosen, zu. Damals schloss die EU auch ihren größten Einzelvertrag, den dritten Deal mit Pfizer, über 1,8 Milliarden Impfdosen im Wert von 35 Milliarden Euro ab. Weswegen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gewaltig unter Druck steht. Im Raum stehen Amtsanmaßung, Vernichtung von Dokumenten, Kompetenzüberschreitung und Korruption. Auch die Europäische Staatsanwaltschaft ermittelt.

Aber nicht nur vertraglich steht der dritte Deal in der Kritik. Heute benötigt niemand mehr die Unmengen an Impfdosen, die die EU in den vergangenen Jahren geordert hat. Verträge im Wert von 71 Milliarden Euro für die Vakzine wurden unterschrieben. Laut Europäischem Rechnungshof macht das 4,62 Milliarden Dosen und damit rund zehn Dosen für jeden Bürger – vom Kleinkind bis zur Urgroßmutter. Verbraucht wurden bis dato aber gerade einmal 976 Millionen Dosen und die Nachfrage stagniert. Doch die Verhandlungen mit Pfizer verpflichten die europäischen Länder noch bis mindestens 2027 für georderte Impfstoffe – ob produziert oder auch nicht – zu bezahlen.
Allein das kommt die EU-Bürger teuer zu stehen. Dazu gesellen sich weitere versteckte Impf-Kosten: Im Mai 2020 hat Brüssel für die Erforschung der Impfstoffe 1,4 Milliarden Euro bereitgestellt. Weltweit sollen laut einer Studie der Harvard Medical School insgesamt 32 Milliarden Dollar von öffentlicher Hand in die Entwicklung von mRNA-Impfstoffen geflossen sein. Man könnte also mit Fug und Recht behaupten, dass die Steuerzahler die Corona-Impfstoffe auf drei Mal finanziert haben: erstmals für die Forschung, das zweite Mal für die Finanzierung und ein drittes Mal für die ausstehenden Steuerzahlungen der Pharmariesen, die mit zahlreichen Tricks Steuerzahlungen umfangreich zu vermeiden wissen.

Quellen:
Cicero-Magazin (07/23)
https://www.tagesschau.de/investigativ/monitor/corona-impfstoffe-111.html
https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/milliarden-verluste-corona-impfstoffe-landen-auf-dem-muell-li.2169855
https://www.politico.eu/article/europe-bonfire-covid-vaccines-coronavirus-waste-europe-analysis/

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