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Feinstaubfilter Spinnennetz 

Städtische Mikroplastikbelastung natürlich nachweisbar

Wie misst man die Mikroplastikbelastung der Luft? Bei Mikroplas-tik denkt man vor allem an verunreinigtes Abwasser von Waschmaschinen und den Plastikmüll in den Weltmeeren. Zusätzlich kommt Mikroplastik aber auch in der Luft vor. Man geht davon aus, dass Mikroplastik dadurch entsteht, dass sich kleinste Teilchen aus synthetischer Kleidung und Plastiktüten lösen. Welchen Einfluss die Belastung mit Mikroplastik auf unsere Gesundheit hat, ist derzeit noch Gegenstand der Forschung. Es mutet einem aber nicht besonders förderlich und gesund an. Bisher wurde die Partikelbelastung mithilfe von sogenannten Kollektor-Systemen gemessen. Doch Dr. Barbara Scholz-Böttcher, Mikroplastik-Expertin von der Universität Oldenburg, setzte einen neuen Trend. Sie erklärte, dass die weltweit vorkommenden Spinnennetze, wunderbare Klebefallen für alle in der Luft schwirrenden Partikel seien. Um zu überprüfen, ob sich die Spinnennetze für Umweltanalysen eignen, sammelte Bachelor-Studentin Rebecca Süßmuth für ihre Abschlussarbeit Spinnennetze aus den Bushaltestellenhäuschen der Stadt Oldenburg. Die Untersuchung der Spinnennetze ergab, dass sich in ihnen Rußpartikel, sowie Mikroplastik nachweisen ließen. Mit fast 90 Prozent war der Anteil von PET (Polyethylenterephthalat) am größten. Außerdem fanden die Forscher geringere Mengen von PVC (Polyvinylchlorid) und Reifenabrieb in den Netzen. Fazit der Studie ist, dass Spinnennetze geeignet sind, um die Mikroplastikbelastung unterschiedlicher Standorte gut miteinander vergleichen zu können. 

Quelle: https://www.presse.uni-oldenburg.de/mit/2022/110.html

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