Die alte indische Heilkunst des Ayurveda fängt Patienten mit Autoimmunerkrankungen von den verschiedensten Seiten auf. Im Falle einer Colitis ulcerosa zielt die Therapie darauf ab, den Stoffwechsel im Magen-Darm-Bereich zu regulieren, belastende Substanzen auszuleiten und das Immunsystem zu stärken mithilfe gesunder Ernährung und Lebensweise. Ein Ayurveda-Pionier berichtet aus seiner 40-jährigen Praxis.
Manchmal hören sich schulmedizinische Erklärungen für Krankheitsentstehung sarkastisch an. Zur Ursache von Autoimmunerkrankungen heißt es dazu: „Bad luck and bad genes“ – was mit „Pech und schlechten Genen“ übersetzt werden kann. Laut moderner Auffassung richtet sich dabei die Immunabwehr gegen körpereigene Zellen und nicht gegen Viren, Bakterien und andere krankmachende Stoffe, die in den Körper eingedrungen sind. Auslöser können genetische Faktoren, Umweltbelastungen, Toxine, Infektionen, bestehende Erkrankungen oder unpassende Ernährung sein.
Abwehr gegen bestimmte Stoffwechselprodukte
Ayurveda sieht das etwas differenzierter. Die Abwehrreaktion ist nicht zufällig, sondern richtet sich gegen geschädigte Metaboliten wie Ama, die sich in den Zellstrukturen oder in Hohlorganen festgesetzt haben. Ein Metabolit ist ein Zwischenprodukt des natürlichen biologischen Stoffwechsels. Ist dieser gestört oder wird zu viel oder unpassende Nahrung aufgenommen, dann wird sie nicht richtig oder nicht vollständig verstoffwechselt: Es entstehen geschädigte Metaboliten – Ama.
Ama entsteht bei Verdauungsstörungen, bei Nahrung, die nicht zur eigenen Konstitution passt, bei Unverträglichkeiten, bei Aufnahme von zu viel oder zu wenig Nahrung, bei unregelmäßigen Essenszeiten, industriell hergestellten Nahrungsmitteln, starkem Alkoholkonsum, durch Umweltbelastung, Stress, Trauma, endokrine Disruptoren (Chemikalien, die das Hormonsystem beeinflussen) – um hier nur die wichtigsten Ursachen aufzulisten.
In der Ayurveda Medizin wird bei Autoimmunerkrankungen zuerst einmal versucht, den Stoffwechsel in Magen und Darm der eigenen Konstitution und eventuellen Störungen anzupassen. Damit stellen wir sicher, dass nicht noch weitere geschädigte Metaboliten (Ama) entstehen können. Im nächsten Schritt gilt es, das gestörte Ama aus den Organen und Zellstrukturen zu lösen und aus dem Körper auszuleiten. Im dritten und wichtigsten Schritt immunisieren wir die geschwächten Organe und Systeme. Das heißt, wir unterdrücken das Immunsystem nicht, sondern stärken es und das mit natürlichen pflanzlichen, tierischen und mineralischen Stoffen. In der Praxis überlappen sich diese drei Vorgehensweisen. Es kann sein, dass wir mit der Gabe einer immunstärkenden Heilpflanze wie zum Beispiel Ashwagandha (Withania somnifera) oder Guduci (Tinospora cordifolia) beginnen, dabei gleichzeitig die Ernährungsweise anpassen und so bald wie möglich ausleitende Therapien einsetzen. Diese Vorgehensweise hat sich in der Praxis sehr bewährt. Wir können bei den verschiedenen Autoimmunerkrankungen mit diesen Maßnahmen schnell Erleichterung verschaffen und langfristig sogar eine komplette Remission bewirken.
Hört sich alles sehr komplex an. Was Sie selbst bei einer Immunkrankheit tun können, welche Ernährungsweise, Therapien und Heilmittel angezeigt sind, zeige ich anhand des Vorgehens bei Colitis ulcerosa.
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