Psoriasis aus anthroposophischer Sicht 

Zurück in den gesunden Rhythmus

Von Lothar Ursinus (Hp.), Hamburg

Psoriasis, die medizinische Bezeichnung für Schuppenflechte, wird allgemein als eine chronisch-entzündliche, erblich veranlagte Hauterkrankung beschrieben. Einige Autoren bezeichnen sie auch als Autoimmunerkrankung. Aber ist es wirklich eine Hauterkrankung? Die Haut erneuert sich alle 28 Tage. Bei der Psoriasis geschieht dies siebenmal schneller. Liegt in der rhythmischen Erneuerung der Haut der Schlüssel für eine erfolgreiche Behandlung dieses chronischen Hautleidens?

Die Oberhaut besteht aus drei verschiedenen Schichten. In der untersten Keimschicht werden unaufhörlich neue Zellen zur Regeneration der Haut gebildet. Diese durchwandern die nachfolgende Barriereschicht, um am Ende die sichtbare Hautoberfläche zu erreichen. Auf diesem Weg verhornt die Zelle vollständig. An der Hautoberfläche wird sie nur noch durch Fett zusammengehalten. Löst sie sich, kommt es zur Abschuppung.
Der Erneuerungsvorgang einer gesunden Haut, von der Keimschicht bis zur Hautoberfläche, dauert etwa 28 Tage. Das entspricht dem Mondrhythmus. Bei der Schuppenflechte dauert dieser Vorgang nur vier Tage. Bedingt durch die beschleunigte und vermehrte Zellteilung erreichen die Zellen die sichtbare Oberfläche in einem noch nicht ausgereiften Zustand. Sie bilden dort panzerartige, silbrig-weiß glänzende Schuppen. Der Rhythmus der Hauterneuerung ist tiefgreifend gestört. Es fehlt die Kontrolle der Zellerneuerung in der Keimschicht und die ausgleichende Funktion in der Barriereschicht.

Psoriasis eine Störung der Polarität: „erneuern und begrenzen“?

Das gesamte Universum gehorcht dem Gesetz der Polarität. Dieses Gesetz besagt: Alles kann in zwei entgegengesetzte Teile getrennt werden, von denen jeder noch das Potenzial des anderen enthält. Alles in diesem Universum besteht aus Gegensätzlichkeiten. Das bedeutet, es gibt immer zwei Pole, die sich gegenseitig bedingen. Wie Yin und Yang besteht alles aus polar entgegengesetzten Prinzipien oder Kräften, die sich dennoch aufeinander beziehen und sich nicht bekämpfen, sondern ergänzen. Das Universum ist Schöpfer und Zerstörer zugleich. In jeder Sekunde explodieren Sterne. Jeder Tod eines Sterns bedeutet aber zugleich, dass neue Planeten, neue Sonnensysteme und neues Leben geschaffen werden. Zerstörung erzeugt Schöpfung und Schöpfung erzeugt letztendlich Zerstörung.