KAT-Krimi (VII): Killt eine schwedische Erfindung den KAT?

Von Ola Deraker, Kungsbacka, Schweden – raum&zeit Ausgabe 34/1988

Im Frühjahr diese Jahres bahnte sich in Schweden eine Entwicklung an, die für den Kat ein schnelles „Aus“ bedeuten könnte. Die schwedische Lemi AG hat einen chemischen Zusatzstoff für Benzin und Diesel entwickelt, der in der Lage ist, alle Abgaswerte um 70-90 % zu senken und das ohne Kat. Wie sich jetzt herausstellt, scheint die hochkomplizierte Verbrennungschemie bei der Autoindustrie noch in den Kinderschuhen zu stecken. Nicht so in der Wissenschaft. Der US-Professor Lee erhielt 1986 den Nobelpreis für Chemie für seine Arbeiten auf dem Gebiet chemischer Reaktionen bei Verbrennungen. Und eben dieser Professor attestierte jetzt bei seinem Besuch in Schweden der Lemi AG, ihr System sei das einzige ihm bekannte auf dem Markt, das Verbrennungsprozesse wirksamer mache. Autoindustrie und Regierung in Schweden – kurz vor der beschlossenen Einführung des Platin-Kat-Systems nach deutschem Vorbild – schlucken noch an dem Lemi-Brocken. Toyota mit Magermotor ohne Kat auf der einen, Lemi ohne Kat auf der anderen Seite – wie lange hält der Kat das durch?

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