Die Subpolitik der Globalisierung

Von Prof. Dr. Ulrich Beck, München – raum&zeit Ausgabe 88/1997

Für raum&zeit gehört Professor Beck zu den besten Analytikern unserer Gesellschaft. Seine fast gnadenlos exakte Zustandsbeschreibung der sogenannten Moderne ist nicht jedermanns Sache. An seiner jüngsten Arbeit, die sich mit dem Phänomen der Globalisierung auseinandersetzt und die wir nachstehend veröffentlichen, scheiden sich wieder die Geister. Während Beck zutreffend beschreibt, wie das um den Globus vagabundierende Kapital und seine Verwalter dabei sind, Nationalstaaten samt Ordnung auszuhebeln, bezichtigt der Wirtschaftsredakteur der Süddeutschen Zeitung, Maier-Mannhart, Beck deshalb „Verschwörungstheorien“ zu verbreiten. Dabei ist die schonungslose Analyse der Wirklichkeit Becks und die Beschreibung der sich daraus sehr wahrscheinlich ergebenden Folgen wesentlich hilfreicher als das Mannhartsche Plädoyer für die Welt-Wirtschaft und ihre gequälten Manager, denen ja nichts anderes übrig bleibe als Mensch und Natur global auszuquetschen zum Nutzen des „Shareholder Value“, denn wenn jene Manager es nicht täten, dann täten es die anderen. Eine seltsame Logik namens Sachzwang. Professor Beck hat – im Gegensatz zu fast allen Politikern – die Gefahren erkannt, die uns allen durch die Globalisierung drohen. Es wäre zu wünschen, die Politiker würden sich mit seinen Gedanken auseinandersetzen, bevor sie bei weiter fortschreitender Globalisierung überflüssig werden. Dann bestimmt nämlich die Wirtschaft auch in den Industrieländern die Politik, so wie sie es in den Entwicklungsländern schon längst tut. Das jüngste Beispiel heißt Zaire. Hier ist Professor Becks Arbeit.

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