Korruption unter dem Deckmantel der Globalisierung

Immer mehr europäische Städte lassen sich auf dubiose Leasingverträge mit US-Investoren ein

Von Dr. Werner Rügemer, Köln – raum&zeit Ausgabe 118/2002

Seit einigen Jahren rennen Großbanken, Landesbanken und Finanztöchter von Großkonzernen den europäischen Kommunen die Türen ein. Das brandaktuelle Sonderangebot heisst „Cross Border Leasing“ (CBL). Dabei werden städtische Anlagen wie Klärwerke, Kanalnetze, Messehallen, Talsperren, Krankenhäuser, Müllverbrennungsöfen und Straßenbahnen einem „US-Investor“ vermietet und wieder zurückgemietet. In den USA entsteht dabei ein Steuervorteil, von dem der Investor der Kommune einen kleinen Teil, den so genannten „Barwertvorteil“, abgibt, sozusagen als Belohnung für das Mittun in einem globalen Steuerbetrug.

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