Misstrauen gegenüber Gentechnik wächst

Von Uwe Helfrich, Como, Italien – raum&zeit Ausgabe 110/2001

Es sieht so aus als ob die Gentechnik das gleiche Schicksal ereilt wie die völlig überbewertete Informationstechnologie: Tendenz stark rückläufig. Trotz enormen Werbe- und Propaganda-Aufwands, trotz ausgekochter PR-Strategien und Zuschüsse von Steuergeldern in Milliardenhöhe, das Misstrauen gegenüber einer völlig naturwidrigen Technik wächst nicht nur bei Laien, sondern zunehmend auch in Wirtschaft und Politik. Dazu trägt unter anderem bei, dass die angeblichen Erfolge, die immer wieder von Wissenschaftsjournalen und den Massenmedien herausposaunt werden, sich bei näherer Betrachtung als Windeier erweisen, die nur dazu dienten, an weitere Forschungsgelder heranzukommen. Vor allem aber wird inzwischen selbst den ideologisch verbohrtesten Gentechnikern klar, dass die These, in der DNA seien alle Erbinformationen enthalten, nicht stimmen kann. Im Gegensatz zu Deutschland, in dem Journalisten völlig kritiklos selbst den größten Unsinn verbreiten, wenn er nur von einem Professor stammt, werden im Ausland selbst in der Tagespresse die wachsenden Ungereimtheiten der Gentechnik offen diskutiert. Uwe Helfrich hat sich für raum&zeit einmal umgesehen.

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