Die tabuisierten Forschungen des Krebs-Spezialisten Dr. von Brehmer

Von Ursula Philipps, Wiesbaden, und Dr. med. Martin Rosin, Duisburg – raum&zeit Ausgabe 85/1997

Die wohl konservativste Berufsgruppe ist die der Ärzte. Kaum einem Berufsstand ist der Übergang von den Nazis zu den Demokraten mit so wenig personellen Veränderungen gelungen, wie dem der Ärzte. (Ausnahme vielleicht noch der Berufsstand der Juristen). Es ist bekannt, daß bis noch vor wenigen Jahren die strammsten NS-Ärzte wiederum die Führerschaft in den Landesärztekammern und der Bundesärztekammer übernommen hatten.
Das Buch „Die Männer hinter Hitler“ (in raum&zeit besprochen) weist diese Karrieren dokumentarisch nach: Sie verlaufen vom KZ-Arzt zum Bundesverdienstkreuz ohne Probleme. Das bedeutet aber auch: Ärzte oder Forscher, die zu NS-Zeiten mißliebig waren, blieben es auch nach dem Krieg, samt ihren Forschungsergebnissen. Und das ist ein Skandal! Am Beispiel des Forschers Dr. Wilhelm von Brehmer wird mit diesem Beitrag dokumentiert, wie die Schulmedizin auch nach dem Krieg die höchst interessanten, wissenschaftlich einwandfreien und für die Krebs-Forschung so wichtigen Erkenntnisse Wilhelm von Brehmers tabuisiert hat.
Weil er bei den Nazis in Ungnade gefallen war und weil nach dem Kriege die braunen Seilschaften noch hielten (und heute noch halten) hatte ein von Brehmer auch in der Demokratie keine Chance. Er ist leider kein Einzelfall!

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